
ARD beschließt Unterhaltungsetat und Beckmann-Gala
Koordinator Thomas Schreiber, Vater des gemeinsamen ARD-ProSieben-Contests "Unser Star für Oslo", bekommt einen eigenen Topf. Fest steht: Reinhold Beckmann macht die ARD-Geburtstagsgala und Frank Plasberg ein neues Quiz. Und überdies wird gespart.
Die ARD-Intendanten haben sich offenbar dazu durchgerungen, dass es künftig einen eigenständigen Etat für Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber geben wird. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Mittwochsausgabe. Er leitet beim NDR den Programmbereich Fernsehfilm, Unterhaltung und Serien und betreut die aktuelle "Eurovision"-Kooperation mit ProSieben und Stefan Raab. Laut "SZ" wird Schreiber damit so "etwas wie seine eigene zentrale ARD-Unterhaltungsredaktion". Einen ersten Rückschlag hat er diese Woche schon erlitten: Die zweite Ausgabe von Raabs Eurovisions-Casting "Unser Star für Oslo" hat bei seiner zweiten Ausgabe rund 400.000 junge Fans verloren. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen ist damit von 16,5 auf 12,7 Prozent zurückgegangen.
Fest steht bei der ARD aber auch: Frank Plasberg, der gerade auch mit der ARD um diverse Show-Produktionen verhandelt, bekommt ein "Quiz der Deutschen" für den Herbst. Reinhold Beckmann wird die Gala zum ARD-Geburtstag moderieren, laut "SZ" sind mit dem ARD-Talker und -Sportmoderator im April zwei Shows eingeplant. Und MDR-Chef Udo Reiter hat für die ARD den Vertrag mit dem Sauerland-Boxstall bis 2015 verlängert. Allerdings sieht die Vereinbarung nicht nur zehn Boxabende im Jahr, sondern auch eine Kooperation in Sachen Dopingtests mit der Nationalen Agentur NADA.
So viel ist diese Woche bei der ARD-Intendantensitzung in Saarbrücken entschieden worden. Fest steht auch, dass Claus-Erich Boetzkes weiterhin tagsüber durch die "Tagesschau" führen wird. Des Weiteren wollen die Intendanten eines klarstellen: Im Zusammenhang mit der öffentlichen Diskussion zum KEF-Bericht weist die ARD die zum Teil verzerrenden Darstellungen in der Öffentlichkeit ausdrücklich zurück. Der bereits eingeschlagene Kurs sei gekennzeichnet von Einsparungen auch durch Personalabbau und Kooperationen. Trotz Einnahmeverlusten in dreistelliger Millionenhöhe gebe es aber anders als fälschlicherweise dargestellt weder die Forderung nach einer Gebührenerhöhung noch führten die Telemedienangebote der ARD zu Kostensteigerungen für die Nutzer, so die ARD. Der Senderverbund führt Zahlen an: 2012 werde es 4000 weniger Festangestellte geben als noch 1993. "Die Anstalten prüfen, wie der von der KEF angemahnte weitere Abbau von 300 Stellen in einer Größenordnung von 50 Millionen Euro sinnvoll umgesetzt werden kann", heißt es. Die kleinsten Anstalten, Radio Bremen und Saarländischer Rundfunk, werden stärker unterstützt. Und noch eine interne Sache ist beschlossen: Der WDR soll 2011 den ARD-Vorsitz führen. Wie bereits vor einigen Monaten spekuliert, würde damit WDR-Intendantin Monika Piel ARD-Vorsitzende und wäre in der 60-jährigen Geschichte der ARD die erste Frau in diesem Amt.
Fest steht auch: Trotz Sparkurs gibt es weiter aufwändige Sportübertragungen im Ersten. ARD und ZDF werden somit auch alle wichtigen Spiele der Uefa Fußball-EM 2012 live übertragen. Hierüber haben sich die UEFA und SportA, die Sportrechteagentur von ARD und ZDF, jetzt verständigt.