
ARD zeigt 2011 Großes aus Sport, Politik und Show
Mit Wahlberichtstattung aus den Landtagen, mit der Fußball-WM der Frauen und mit zahlreichen Filmprojekten will ARD-Programmdirektor Volker Herres wieder die Nummer eins bei den Zuschauern werden.
Die ARD muss beim Publikum wieder Boden gut machen – und setzt in diesem Jahr auf Großereignisse aus Politik, Sport und Show. Das Wahljahr 2001 mit Landtagswahlen in sieben Bundesländern will das Erste voll ausreizen. "Sie können sich auf die gewohnte umfassende Wahlberichterstattung mit vielen spannenden Gesprächen im Ersten verlassen", versichertProgrammdirektor Volker Herres auf einer Pressekonferenz in Hamburg. Die Frauenfußball-WM vom 26. Juni bis 17. Juli im eigenen Land sowie der Eurovision Song Contest mit dem Finale am 14. Mai in Düsseldorf stehen als Highlights auf Herres‘ Liste.
Mit Sport und Politik allein gibt sich die ARD nicht zufrieden. Punkten will Herres auch im fiktionalen Bereich. Geplant ist eine Mischung aus Eigenproduktionen und Hollywood-Erfolgen. Aus dem eigenen Haus steuert die ARD zu Ostern den Zweiteiler "Gottes mächtige Dienerin" mit Christine Neubauer als Ordensschwester bei. Franka Potente und Thomas Kretschmann stehen im Mittelpunkt der deutsch-britischen Produktion "Laconia" über eine dramatische, fast vergessene Rettungsaktion nach einem U-Boot-Untergang im Zweiten Weltkrieg. Mit eigenen Reihen erinnert die ARD an die Weltstars Jerry Lewis, Peter Ustinov, Gary Cooper, Glenn Ford, Anthony Quinn, Vincente Minelli, Robert Redford und Cary Grant.
Mit Kinofilmen hat sich das Erste gut versorgt: "Schande" mit John Malkovich, die britische Romanverfilmung "Wiedersehen mit Brideshead", den Animationsstreifen "Shrek der Dritte" und "Der Vorleser" mit Kate Winslet und David Kross stehen 2011 auf dem Programm. Eine Retrospektive aller James-Bond-Filme soll es im März und ab November geben. Sönke Wortmanns Film "Die Päpstin" mit Johanna Wokalek ist als Zweiteiler im Weihnachtsprogramm geplant.
Zu den Vorwürfen, ab Herbst mit einem neuen Programmschema zu stark auf Talk zu setzen, sagt Herres: "Allen Unkenrufen zum Trotz werden wir das Genre Dokumentation im Programm haben und weiter pflegen." So stünden Beiträge über den Stuttgarter Widerstand, den Missbrauch an der Odenwaldschule sowie ein Ghettofilm, der auf Nazi-Propagandamaterial basiert, auf dem Programm.
2010 hat sich die ARD beim Publikum schwer getan – trotz derr Übertragung der Fußball- WM der Männer und dem Song Contest aus Oslo, den Lena für Deutschland gewonnen hat. Sie gehören immerhin zu den meistgesehenen Sendungen des vergangenen Jahres. Dennoch hat RTL das Erste überholt: Mit einem Marktanteil von 13,6 Prozent liegt RTL im Jahresdurchschnitt 2010 knapp vor der ARD mit 13,2 Prozent.