Agenturaffäre: 7400 Euro Tagessatz für Carsten Frigge?
Hausdurchsuchung bei C4: Die Düsseldorfer Agentur soll in merkwürdige Geschäfte mit der CDU verwickelt sein. Im Zentrum der Affäre steht der frühere Geschäftsführer und heutige Senator Carsten Frigge.
Hausdurchsuchung bei C4: Die Düsseldorfer Marketing-Agentur soll in merkwürdige Geschäfte mit der rheinland-pfälzischen CDU verwickelt sein. Im Zentrum der Affäre steht der frühere Geschäftsführer und heutige Hamburger Finanzsenator Carsten Frigge.
Es geht um rund 390.000 Euro Beratungshonorar und geschätzten 7.400 Euro Tagessatz, die C4 vom Landesverband der CDU kassiert haben soll. Die Justizbehörden vermuten, dass das Geld nicht aus dem Parteivermögen stammte, sondern aus dem staatlich subventionierten Budget der CDU-Landtagsfraktion. Laut "Süddeutscher Zeitung" ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Verdacht auf gemeinschaftlicher Untreue.
Die Polizei durchsuchte neben den Düsseldorfer Agenturräumen auch die Wohnungen von C4-Gründer Frigge und des damaligen CDU-Landeschefs Christoph Böhr. Falls dessen Wahlkämpfe via C4 und mit staatlichen Fraktionsgeldern finanziert worden wären, hätte die gesamte Partei ein Problem: Etwaige Strafzahlungen wegen illegaler Parteienfinanzierung könnten die CDU ein Jahr vor der Landtagswahl teuer zu stehen kommen.
C4-Gesellschafter Carsten Frigge ist seit März Hamburger Finanzsenator. Er hatte zuvor lange als Werber und Berater gearbeitet, u.a. bei Lintas und Roland Berger. 1997 gründete er gemeinsam mit der früheren Grey-Mitarbeiterin Anabel Houben C4 Consulting in Düsseldorf.