
Agenturchef Thomas Gebert über das Aus für München 2018: "Man investiert viel Herzblut"
Mit dem Aus für München sind nicht nur olympische Träume geplatzt, auch die viele Arbeit der Bewerbungsgesellschaft und Kooperationspartner löst sich quasi in Luft auf. Thomas Gebert von der betreuenden Agentur Pilot Sport blickt im Gespräch mit W&V Online trotzdem schon wieder nach vorne.
"Die freundlichen Spiele" sollten es werden, jetzt ist der Traum von Olympia 2018 zerplatzt: Gemeinsam mit tausenden Münchnern hat am Mittwoch Thomas Gebert, Geschäftsführender Gesellschafter der Agentur Pilot Sport, auf dem Marienplatz die Bekanntmachung des IOK verfolgt: Gefeiert wird jetzt in Pyeongchang. Auch Pilot Sport hat in den letzten Monaten viel Arbeit in "München 2018" investiert. Die auf Sportmarketing spezialisierte Agentur ist Partner der Bewerbungsgesellschaft und betreute in den vergangenen Monaten die Kampagne als Nationaler Ausstatter. Mehr als 50 Medienpartner holte die Agentur mit ins Boot. Im Gespräch mit W&V Online blickt Thomas Gebert aber schon wieder nach vorne.
Wie geht es Ihnen heute?
Die Enttäuschung ist natürlich groß, aber ich sehe das auch ganz sportlich und gratuliere Pyeongchang zur Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele in 2018. Es kann bei solch einer Ausschreibung eben nur einen Gewinner geben.
Woran hat es Ihrer Meinung nach gelegen, dass München so klar unterlegen ist?
Auf keinem Fall hat es an der Münchner Bewerbung gelegen, die - und das belegen auch die einstimmigen Reaktionen nach der finalen Präsentation gestern - hochprofessionell, zielgerichtet und mit ganz viel Herz in den letzten drei Jahren realisiert worden ist. Es lag meiner Meinung vielmehr daran, dass sich Pyeongchang bereits zum dritten Male beworben hat, an ihrer modernen Positionierung, die das IOC voll überzeugen konnte sowie die startegische Bedeutung des asiatischen Marktes für den Wintersport im Allgemeinen.
Was sagen Ihre Kooperationspartner?
Unsere Kooperationspartner sind natürlich ebenfalls enttäuscht, dass es mit München 2018 nicht geklappt hat. Dennoch muss ich an dieser Stelle nochmals betonen, dass wir nur durch die hervorragende Unterstützung unserer Partner die Zustimmung in der Bevölkerung auf knapp 80 Prozent steigern und die Begeisterung wecken konnten, die man eindrucksvoll in München am Marienplatz, in Garmisch-Partenkirchen und am Königssee erleben durfte.
Was würden Sie beim nächsten Mal anders machen?
Trotz des Gewinns von über 50 Medienpartnern und einem generierten Mediavolumen von 6,3 Millionen Euro gibt es sicherlich immer noch etwas zu verbessern. Was genau, müssen wir allerdings zunächst intern analysieren bevor wir ein finales Fazit in Hinblick auf diese Bewerbung ziehen können.
Könnten Sie sich vorstellen, bei einer erneuten Bewerbungsrunde wieder dabei zu sein?
Auf jeden Fall! Das ganze Projekt war eine Herzensangelegenheit für mich, und sollte sich die Stadt München wieder für die Olympischen und Paralympischen Spiel bewerben, würde ich mich sehr freuen, wenn die Pilot Sport wieder Teil des Teams ist.
Wie viel Geld hat Pilot Sport in diese monatelange Arbeit investiert?
Man investiert ja nicht nur Geld, sondern vor allem Engagement, Leidenschaft und viel Herzblut. Das alles haben meine Kollegen und ich in den letzten neun Monaten in dieses Projekt gesteckt und das lässt sich nicht in monetären Einheiten erfassen.