Der Großteil der mobilen Internet-Nutzung erfolgt nach wie vor nicht über Apps sondern über mobile Websites. Die großen Angebote erzielen mit ihren so genannten Mobile Enabled Websites (MEWs)– also Internet-Seiten, die für die Darstellung auf kleinen Handy-Bildschirmen angepasst wurden – den Großteil ihrer Reichweite. Beispiel "Spiegel Online": Mit seinen Apps kommt das Angebot auf 931.000 Unique User im Monat. Mit seiner Mobile Site erreicht der "Spiegel" über drei Millionen.

Vor allem Medienmarken profitieren von ihren mobil optimierten Onlineauftritten. Reichweitenstärkste Mobilseite ist zwar Gutefrage.net. Dann aber folgen bereits Bild.de, Spiegel Online, die Seite der Deutschen Telekom mit ihrem großen redaktionellen Angebot und Focus Online. Im Ranking der Apps punkten dagegen eher Angebote mit Nutzwert. Vorne sind hier Wetter.com, Web.de und GMX. Ausnahme: Über das Fernsehprogramm informieren sich mehr als eine Million User mit der App der Programmzeitschrift "TV Spielfilm". Sie belegt mit ihrer Android-Version Rang zwei und mit der iPhone-Variante Platz vier der Rangliste.

Erfolgreichste Marke im deutschen Mobil-Netz ist Online-Auskunfts-Community Gutefrage.net. Im Gesamtranking kommt das Angebot auf 5,3 Millionen Unique User. Für das Markenranking werden Handy-optimierte Online-Auftritte und sämtliche App-Varianten zusammengezählt. Auf den Plätzen folgen Wetter.com, Spiegel, Bild und Web.de.

Bei den Kräfteverhältnissen der großen Mobile-Vermarkter zeigen aber auch die neu ermittelten Werte ein bekanntes Bild: G+J EMS führt die Rangliste mit 10,9 Millionen Unique Usern an (42,3 Prozent), gefolgt von Interactive Media mit rund zehn Millionen Unique Usern (38,9 Prozent) und Axel Springer Media Impact (8,5 Millionen Unique User; 32,9 Prozent).

In der Neuauflage ihrer Studie weist die AGOF nur noch Unique User aus. Bislang war stets von "Unique Mobile Usern" (UMU) die Rede. Die neue Sprachregelung soll die Betrachtung der digitalen Reichweiten vereinfachen. Die Unterscheidung wäre wohl spätestens in einem Jahr ohnehin weggefallen. Dann sollen die Mobile Facts und die Hauptstudie Internet Facts in der neuen Gesamtuntersuchung Digital Facts aufgehen.


Autor: Thomas Nötting

ist Leitender Redakteur bei W&V. Er schreibt vor allem über die Themen Medienwirtschaft, Media und Digitalisierung.