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Ahoj Brause: Dumping-Pitch zum Karneval
Der Süßwarenhersteller Katjes Fassin sorgt mit einer ungewöhnlichen Agentur-Aussendung für Aufregung. Das Unternehmen bietet 1000 Euro für bis zu fünf Entwürfe für ein Karnevalsplakat der Marke Ahoj Brause.
Das Briefing ist exakt zwei Zeilen lang: "Kreation eines aufmerksamkeitsstarken, witzigen und kultigen Karnevalplakats! Fokussierung auf das Produkt Ahoj Brause-Pulver! Bitte nicht mehr als 5 Einsendungen."
"Für die Mühe Ihrer Einsendungen", so heißt es am Ende des Briefes, "garantieren wir Ihnen 1000 Euro. Sollten wir uns für Ihr Plakat entscheiden, erhalten Sie zudem eine Gewinnprämie von 10.000 Euro."
Selbst das beigelegte Päckchen Brausepulver konnte Rolf Schrickel, den Chef der Düsseldorfer Agentur Butter, nicht dazu animieren, bei dieser Ausschreibung von Katjes Fassin mitzumachen. Er hat dem Unternehmen, zu dem die Marke Ahoj Brause seit längerem gehört, umgehend abgesagt. 1000 Euro Garantiehonorar für bis zu fünf Plakatentwürfe - das ist die Hälfte dessen, was Deichmann in seinem umstrittenen "Goldideen-Pitch" den damals 20 Agenturen für Ideen zur 100-Jahre-Jubiläumskampagne angeboten hatte. Nach massiven Protesten aus dem Agenturlager wurde der Pitch schließlich abgeblasen.
Nun muss man fairerweise dazusagen, dass es im Fall von Ahoj Brause nicht um eine ganze Kampagne, sondern am Ende tatsächlich nur um ein Plakat geht. Laut Unternehmen sei der Brief zudem nur an fünf Agenturen geschickt worden. Dennoch dürfte sich der Süßwarenhersteller aus Emmerich am Rhein mit diesem Wettbewerb keine Freunde im Agenturlager gemacht haben.
Die Stammagentur von Katjes Fassin ist übrigens Jung von Matt/Alster - und das schon seit fast drei Jahren. Die Marke Ahoj Brause war hiervon aber von Anfang an ausgenommen. Katja Elles, zuletzt Marketingleiterin des Unternehmens, war Anfang des Jahres in den internationalen Bereich gewechselt. Eine Nachfolgerin für sie gibt es nicht. Der Bereich Marketing wird seitdem vom Geschäftsführenden Gesellschafter Tobias Bachmüller direkt betreut.
