
Amazon Prime:
Amazon: Konsumgüter statt Apple- und Google-Streaming
Amazon lässt mit Prime die Muskeln spielen: Der E-Commerce-Riese startet den FMCG-Versand "Amazon Pantry" und verbannt gleichzeitig die Geräte der Streaming-Konkurrenten Google und Apple. Für Amazon selbst ist das jedoch nicht ungefährlich.
Amazon lässt mit Prime die Muskeln spielen: Der E-Commerce-Riese will in Deutschland stärker im Handel mit Alltagsprodukten wie haltbaren Lebensmitteln, Drogerie-Artikeln oder Haushaltsbedarf mitmischen und startet deshalb den Versand "Amazon Pantry". Gleichzeitig schießt das Unternehmen gegen die Streaming-Konkurrenz. Wie der Finanzdienst Bloomberg berichtet, verbannt Amazon zum 29.Oktober die Geräte der Rivalen Apple und Google. Seine Strategie könnte Amazon allerdings gefährlich werden.
Mit "Amazon Pantry" drängt der Onlinehändler zumindest in Deutschland auf einen wenig erschlossenen Markt, nach Angaben des Handelsforschungsinstituts EHI bestellt gerade einmal ein Prozent der Deutschen Lebensmittel im Internet. Der Discounter-Riese Aldi zögert etwa noch beim Ausbau einer eigenen E-Commerce-Plattform. "Amazon Pantry" könnte jedoch zum Erfolg werden, da der Dienst nur für Prime-Kunden verfügbar ist. Zu der jährlichen Gebühr für Amazons Premium-Angebot in der Höhe von 49 Euro, zahlen deutsche Nutzer nun pro Box zusätzlich 4,99 Euro. Bei jedem Artikel wird in Prozent angezeigt, welchen Anteil einer Box er ausfüllt. Die Box fasst 20 kg oder 110 Liter - in etwa das Volumen eines Einkaufswagens, wie Amazon erklärt. "Amazon Pantry" liefert auch in Österreich.
Der E-Commerce-Riese attackiert gleichzeitig die Streaming-Konkurrenz: In einer internen Email an seine Marktplatz-Mitarbeiter kündigte Amazon an, Apple TV und Googles Chromecast aus dem Sortiment zu nehmen. Das Unternehmen begründete diesen Schritt damit, die Geräte der Anbieter seien so gut wie inkompatibel mit dem eigenen Angebot Prime Video. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass Amazon sich einfach einen Wettbewerbsvorteil verschaffen will. Das Unternehmen investiert zur Zeit viel in eigenen Content - darunter etwa die Serie "Mad Dogs". Im umkämpften VoD-Markt ist Amazon damit jedoch nicht allein: Auch der Anbieter Watchever setzt etwa gerade verstärkt auf eigene Inhalte. (sb/dpa)