
TechTäglich:
Apple Park droht Leerstand
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem drohenden Apple-Park-Leerstand und dem GTA-6-Schock.

Foto: Apple
Apple Park droht Leerstand
Nicht nur in Deutschland kennen wir das Problem fehlender Fachkräfte, auch Apple wird derzeit damit konfrontiert. Der Bedarf wächst, aber die Experten sind rar – und im Silicon Valley muss sich Apple gegen Google, Amazon, Netflix und viele weitere Firmen durchsetzen. Hinzu kommt aktuell der Unmut vieler Arbeitskräfte, da Apple wieder die Arbeit vor Ort im Apple Park bevorzugt, 90 Prozent der Mitarbeiter aber lieber im Home Office arbeiten würden.
Der in Apple-Kreisen sehr gut vernetzte US-Blogger Mark Gurman von Bloomberg berichtet jetzt, dass Apple plane, weitere Büros in den ganzen USA und anderen Ländern zu eröffnen, um weniger vom Silicon Valley abhängig zu sein. Viele Mitarbeiter können sich die hohen Mieten und Lebensunterhaltungskosten in der Region um San Francisco kaum noch leisten. Apple muss mit immer höheren Gehältern gegensteuern. Dabei wäre es günstiger, Büros in Gegenden zu eröffnen, die nicht so teuer im Unterhalt sind.
Dezentralisierung der Arbeitsweise? Apple hat erst im April 2017 seinen gewaltigen Firmensitz im Herzen des Silicon Valley fertiggestellt. Steht das mächtige visionäre Gebäude bald halbleer? Besonders Johny Srouji (Apples Head of Custom Silicon), der mit seinem Team schon vor Jahren Büros in den USA, Asien und Deutschland eröffnete, und Eddy Cue (Apples Head of Online Services) treiben die Pläne voran. Auch COO Jeff Williams und Retail-Chefin Deirdre O'Brien begrüßen den Vorstoß aufgrund geringerer Kosten und mehr Vielfalt. Eine dezentralere Arbeitsweise hätte neben vielen Vorteilen aber auch den Nachteil, dass die Teams stärker voneinander isoliert arbeiten würden und die Kommunikation leiden könnte. Aus diesem Grund weigert sich Apple derzeit auch gegen eine ausschließliche Arbeit im HomeOffice.
Amazon wirft nächste Zubehör-Firma raus
Im virtuellen Kaufhaus des Online-Versandriesen Amazon lichten sich die Reihen. Die nächste Zubehör-Firma ist raus! Im Mai und Juni verweigerte Amazon bereits die Zusammenarbeit mit so bekannten Firmen wie Aukey, RAVPower, Mpow und Taotronics – nun trifft es die beliebte Zubehör-Marke Choetech, die vor allem für ihre Ladegeräte mit guter Qualität zu fairen Preisen bekannt ist. Der Vorwurf gegen all diese Unternehmen: Sie sollen bei Bewertungen betrogen haben. Offiziell äußert sich Amazon nicht zu den Roten Karten. Choetech-Produkte sind weiterhin in Deutschland zu finden: In den Preisvergleichsportalen idealo.de und check24.de ist zahlreiches Zubehör verfügbar.
Fake-Kunden-Reviews sind im Netz ein großes Problem, nicht nur bei Amazon. W&V hatte erst am 29. Juni berichtet, dass derzeit eine Untersuchung der britischen Behörde für Marktmacht und Wettbewerb (CMA) läuft, bei der geklärt werden soll, ob Google und Amazon genug gegen falsche Bewertungen unternehmen – oder eben nicht.
Nie mehr Klötzchen-Chaos mit Lego
Wer kennt das nicht? Vor lauter Lego-Steinen sieht man Teppich oder Parkett nicht mehr. Steinhart, all die Klötzchen dann mit den Kids wieder zu ordentlichen Ergebnissen zusammenzubauen. Wer daran täglich im Kinderzimmer verzweifelt, sollte sich bitte direkt zum App Store begeben. Brickit: Rebuild your Lego gilt dort aktuell als Hype-App Nummer eins. Befeuert durch ein auf Reddit gepostetes Video, das hunderttausende Male angeklickt wurde. Die Anwendung erlaubt es, Fotos von der Lego-Sammlung zu machen. Diese wird dann gescannt und der Nutzer erhält eine Liste mit Bau-Vorschlägen inklusive Anleitung (zum How-to hier entlang).
Dank App nie mehr Bau-Stopp bei Lego! Kinder und Erwachsene sind begeistert. Natürlich auch, weil die App anzeigt, wo sich die entsprechenden Steine befinden. Die nervige Suche im Steinchen-Chaos entfällt. Fotos der fertigen Lego-Werke können dann geteilt werden.
GTA 6: Schock für Fans
Seit Jahren warten Gamer auf GTA 6. Und das wird wohl vorerst auch so bleiben. Der Schock: Laut neuer Leaker wird GTA 6 nicht vor 2025 erscheinen. Das Game sei noch "in frühester Entwicklung" teilte der Battlefield- und Call of Duty-Leaker Tom Henderson mit. Seine Infos zu GTA 6 hat aktuell Bloomberg-Reporter Jason Schreier untermauert: "Alles, was Tom Henderson über das Spiel gesagt hat, stimmt mit dem überein, was ich gehört habe."
Erste Details zum Gameplay sickern allerdings durch: Die Welt von GTA 6 soll sich je nach Jahreszeit ändern. Eine der Protagonistinnen soll eine Hackerin werden.
Gründe für die lange Zeitspanne bis 2025 sind mutmaßlich die Pandemie und damit verbundene Schwierigkeiten bei der Entwicklung, der anhaltende Erfolg von GTA Online, das derzeit genug Geld einspielt, und die Verantwortung von Rockstar Games, ein fehlerfreies Topspiel abzuliefern. Zuletzt hatte das polnische Entwicklerteam von Project RED einen Megaflop mit "Cyberpunk 2077" produziert. Das retro-futuristische Rollenspiel verkam zum Bug-Festival und nervt Gamer seit Monaten.
Windows-User blau vor Wut
Mac-Nutzer kennen das nicht: Stürzt unter Windows das System komplett ab, wird seit über 30 Jahren ein blauer Bildschirm, der sogenannte Blue Screen of Death, angezeigt. Dieser Absturzbildschirm ist unter Windows 11 (erscheint im Herbst) nicht mehr blau, sondern schwarz. Er existiert allerdings weiterhin und sorgt bei Betroffenen für Frust und Ärger. Zu sehen ist nur ein trauriger Smiley, die Meldung, dass irgendein Problem vorliegt und ein QR-Code, der dem Support zusätzliche Infos gibt. Mac-User brauchen das nicht zu befürchten, denn solche Komplettabstürze kommen beim Mac eigentlich nicht vor.
Damit wünsche ich einen sorgenfreien Dienstag, bis morgen bei TechTäglich.