Wie wird sich die Online-Media-Planung in den kommenden Jahren verändern?

Ich bin überzeugt, dass die Entwicklung dahin geht, die einzelnen Kanäle nicht mehr separat voneinander auszuwerten, sondern bei jeder Order mit Hilfe der Multikanalanalyse die gesamte werbliche Kontakthistorie zu betrachten. Meist wird nur der letzte werbliche Kontakt als erfolgsrelevant betrachtet, was jeglicher Erfahrung in der klassischen Mediaplanung widerspricht. Bei Performance Media ist die Multikanalanalyse aufgrund der enormen Datentiefe schon heute das Thema mit dem höchsten technischen Ressourceneinsatz. Im Ergebnis erzielen Kunden mehr Orders mit konstantem Budgeteinsatz. Gleichzeitig verändert diese neue Währung die Budgetallokation auf die einzelnen Kanäle strukturell. Dabei gewinnt Display als Werbeformat zu Beginn des Kaufentscheidungsprozesses mit Abstand am stärksten. Google wird in der Wirkung somit maximal gut bewertet und oft überschätzt.

Aber hat denn Display-Werbung gegenüber den immer stärker werdenden globalen Playern wie Google oder Facebook überhaupt noch eine Chance?

Das Gegenteil ist der Fall: Display-Werbung wird in den nächsten Jahren deutlich Marktanteile gegenüber den anderen Segmenten wie Search und Affiliate zurückgewinnen. Dies liegt daran, dass vertriebsorientierte Werbung über Jahre in den klassischen Responsekanälen ausgebaut wurde. Diese sind, wie Google, jetzt aber bei dem heutigen Budget-Volumen im Grenzbereich für den Werbetreibenden aber vielfach so teuer, dass Display eine vorteilhafte Alternative geworden ist. Facebook ist zwar ein potentiell sehr relevanter Display-Werbeträger, das tatsächliche Mediavolumen ist aufgrund der kleinen Bild-und Text-Platzierungen noch sehr moderat.