
Astra bleibt analog - und unverkäuflich
Mit zwei neuen Plakatmotiven führt die Biermarke Astra ihre "Analog"-Kampagne fort. Die Konzernmutter Carlsberg sucht derweil weiter nach einem Käufer für ihre Biermarken.
Twitter wurde nicht in Silicon Valley erfunden, sondern in Omas Wohnzimmer. Und Windows läuft am besten mit einem gut gekühlten Bier in der Hand. Mit diesen zwei neuen CLP-Motiven führt Philipp & Keuntje die Anfang des Jahres gestartete Kampagne "Astra bleibt analog" für die Biermarke fort.
Die Kampagne der Hamburger Agentur, die bereits seit 1999 für Astra arbeitet, umfasst neben den Plakaten auch "die erste analoge Website", eine Facebook-Community und einen Viral, in dem der "Astra-Zwitscherer" durch die Hansestadt stromert und Nonsens vor sich hin quatscht.
Die Marke Astra gehört zum Carlsberg-Konzern. Und das wird wohl erstmal auch so bleiben, obwohl sich die dänische Mutter laut Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD) von ihren deutschen Marken trennen und lieber im asiatischen Markt expandieren will. Deshalb stehen neben Astra auch Duckstein, Holsten und die Ostmarke Lübzer auf dem Verkaufsthresen.
Warsteiner, Krombacher, Bitburger und die Radeberger Gruppe haben sich laut der FTD die Marken bereits angeschaut. Aber bislang hat niemand so recht angebissen, auch Inbev winkte schon ab. Am Preis, laut Branchenkreisen ist von "200 bis 300 Millionen Euro" die Rede, soll es nicht liegen, eher am komplizierten deutschen Biermarkt, in dem Lokal- und Regional-Marken den Ton angeben. Biertrinker sind Lokalpatrioten: Da ist es schwer zu vermitteln, wenn ein Hamburger Bier im Sauerland gebraut wird.
Auch das Paket will nicht allen schmecken: Die Ostmarke Lübzer gilt in der Branche als Juwel der Carlsberg-Sammlung. Astra sei dagegen nur in Hamburg Kult. Und Holsten gilt als "klassisches Dosenbier". Wer letztlich zuschnappt, ist also noch offen. Aussichtsreichster Kandidat für die FTD ist da noch die Radeberger Gruppe.
Während die Dänen dem deutschen Biermarkt den Rücken zukehren wollen, wagt eine türkische Brauerei den Sprung hinein. Das Kalkül: Die Marke Efes sei vielen deutschen Urlaubern schon längst ein Begriff.