Damit ist die Entscheidung, welches Institut die künftige Gemeinschaftsstudie durchführen darf, offenbar gefallen. Die Formulierung, dass es sich um einen Dienstleister handle, der zu den bisherigen Analysen "in einem weitgehend neutralen Verhältnis steht", legt nahe, dass auch das bisherige VA-Institut Czaia Marktforschung nicht zum Zug gekommen ist. Die Forschungsallianz spart den vier größten deutschen Zeitschriftenverlagen eine Menge Geld. Experten schätzen die Kosten für die großen Markt-Media-Studien auf mehr als eine Million Euro.

Mit Frank-Michael Müller verlässt ein lang gedienter Manager den Burda-Konzern. Er stand von 1999 bis 2010 als Geschäftsführer an der Spitze des Focus-Magazin-Verlags. Der Vermarktungsexperte brachte in dieser Zeit auch zahlreiche Marktforschungsinitiativen auf den Weg. So geht der Ansatz, die Zeitschriftennutzung mit Hilfe von RFID-Chips zu messen, auf ihn zurück. Viele Jahre war Müller zudem Sprecher des VDZ-Arbeitskreises "Pressemarkt Anzeige" (PMA).

Burda-Zeitschriftenvorstand Philipp Welte spricht in einer internen Mitteilung von einem Schritt, den man sich "nicht leicht gemacht" habe, "gerade weil er in seiner Konsequenz einschneidend ist". Sie sei aber eine Folge der wichtigen und von Burda initiierte Forschungsallianz.


Autor: Thomas Nötting

ist Leitender Redakteur bei W&V. Er schreibt vor allem über die Themen Medienwirtschaft, Media und Digitalisierung.