
Bahn-Affäre: PR-Rat rügt Promi-Agentur Allendorf
In Sachen Bahn-Affäre hat sich der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) hat sich nun auch Allendorf Media vorgenommen. Besonders pikant: Hinter der Agentur steht die Managerin von Promis wie Stefan Raab.
Nach mehrwöchiger Prüfung hat der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) nun auch der Agentur Allendorf Media eine Rüge wegen verdeckter PR für die Deutsche Bahn AG erteilt.
Zuvor wurden schon die Bahn, die European Public Policy Advisers GmbH (EPPA), Berlin, die Berlinpolis GmbH sowie der Thinktank Berlinpolis e.V. öffentlich gerügt. Die Bahn hatte im Mai 2009 öffentlich eingeräumt, verdeckte PR-Aktivitäten für eine Auftragsvolumen von insgesamt 1,65 Millionen Euro an dies Agenturen in Auftrag gegeben zu haben.
Als Subunternehmer der EPPA habe Allendorf Media in Foren großer deutscher Onlinemedien, darunter auch Spiegel Online, bahnfreundliche Beiträge vermeintlicher Bürger platziert. Teilweise sollen ein Viertel der Beiträge in den Foren nicht echt gewesen sein, schreibt der DRPR in seiner Begründung. Weiterhin wurden bahnfreundliche Medienbeiträge von Medienprominenz wie Hans Meiser und Barbara Ehligmann als verdeckte PR-Maßnahmen bei der Bahn abgerechnet. Ob die Moderatoren davon wussten, bleibt unklar.
Allendorf Media wird von der früheren ZDF-Redakteurin und Ex-CDU-Kommunikatorin Gaby Allendorf geführt. Zur Kölner Allendorf-Gruppe gehört auch die Agentur Allendorf Riehl, die das Management von Stefan Raab und Wigald Boning übernommen hat.