
Bei Manager Magazin Online droht Personalabbau
Weil sich die Erlöse bei Manager Magazin Online nicht wie erwartet entwickeln, droht ein massiver Stellenabbau. Der Deutsche Journalistenverband (DJV) fordert die Geschäftsführung auf, von dem drohenden Personalabbau Abstand zu nehmen.
Die Hamburger Spiegel-Gruppe will dem Online-Ableger ihres monatlich erscheinenden Wirtschaftstitels "Manager Magazin" eine Schlankheitskur verpassen. Nach W&V-Informationen sollen dort massiv Stellen gestrichen werden. Im Gespräch ist, dass hier bis zu 10 der 22 Beschäftigten ihren Job verlieren sollen, heißt es in Belegschaftskreisen.
Grund hierfür ist, dass die Spiegel-Gruppe unter Führung des Geschäftsführers Ove Saffe die Kosten den veränderten Erlösaussichten bei der Manager Magazin Online GmbH anpassen muss. Hausintern ist die Rede davon, dass bei dem Online-Ableger bis zu 500.000 Euro eingespart werden sollen. Intern wurden vor kurzem die Mitarbeiter von manager-magazin.de bereits darüber informiert, dass Personalmaßnahmen demnächst geplant seien.
Inzwischen hat sich auch der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) eingeschaltet. Er hat die Geschäftsführung von Manager Magazin Online aufgefordert, von dem drohenden Personalabbau Abstand zu nehmen. "Der Verlust redaktioneller Arbeitsplätze in der Online-Redaktion des Manager Magazins wäre nicht nur bitter für die Betroffenen, sondern würde auch das anerkannte journalistische Niveau des Mediums auf Dauer gefährden", sagt DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Angesichts der wachsenden Bedeutung von Online-Medien in Deutschland betrachtet er die Pläne von manager-magazin.de als ein falsches Signal an die Journalisten, "aber auch an die Nutzer der im Internet verfügbaren Medienangebote".
Fried von Bismarck, Geschäftsführer der Spiegelnet GmbH erklärt auf Anfrage, dass die Chefredaktion von Manager Magazin Online derzeit über eine neue Konzeption des Internetangebots berät, die "auch die veränderten Vermarktungs- und Erlösperspektiven berücksichtigen soll." Dies würde dazu führen, dass die "dadurch bedingten strukturellen Veränderungen in der Manager Magazin Online GmbH auch Personalmaßnahmen notwendig machen" würden. Ziel sei es, Kosten einzusparen, "ohne die Substanz unserer journalistischen Produkte zu beeinträchtigen", erklärt von Bismarck. Über die Höhe der Einsparungen macht von Bismarck keine Angaben. Die Aussage, ob eine halbe Millionen Euro bei manager-magazin.de eingespart werden sollen, könne er nicht bestätigen.
Erst gestern war bekannt geworden, dass bei Spiegel TV 8,5 Planstellen abgebaut werden sollen. Einem Großteil der Mitarbeiter hatte die Spiegel-Geschäftsführung aber eine alternative Beschäftigung innerhalb des Unternehmens angeboten. Die vom Umbau bei Spiegel TV betroffenen Mitarbeitern arbeiten für das Bewegtbild/Online-Angebot des Hamburger Printhauses. Nicht betroffen von der Neuausrichtung sind die Fernsehaktivitäten von Spiegel TV, heißt es.