
Beim ADC wird die Wahl zur Qual
Ungewöhnlicher Wahlkampf im ADC: Die Entscheidung für die sechs neuen Fachbereichsvorstände könnte sich zum Politikum entwickeln.
Neuerungen beim Art Directors Club für Deutschland gehen selten reibungslos über die Bühne. Jetzt stellen sich manche Mitglieder die Frage, ob die gerade abgelaufene Wahl der neuen Fachbereichsvorstände nicht schon wieder reformbedürftig ist. Stein des Anstoßes: Im Vorfeld hatte ADC-Vorstandsfrau Dörte Spengler-Ahrens (Jung von Matt/pulse) in eigenen Reihen Wahlkampf für Lutz Nebelin betrieben.
Der Kreativgeschäftsführer von Jung von Matt/relations kandidierte ebenso wie Matthias Kindler (The Companies) für den Fachbereich Event & Kommunikation im Raum. Per Mail, die W&V vorliegt, hatte Spengler-Ahrens ihre Kollegen aufgerufen: "Wenn Ihr nicht unbedingt in einem anderen Fachbereich einen Kandidaten unterstützen wollt, wäre es toll, wenn Ihr Euer eines Kreuzchen beim Lutz macht.“ Der Vorgang, dass eine ADC-Mitglieder-starke Agentur diesen Vorteil zum Eigeninteresse nutzen könnte, war im ADC-Vorstand zwar diskutiert, jedoch als unproblematisch eingestuft worden.
Im Ergebnis wurde Lutz Nebelin zum Fachbereichsvorstand gewählt. Pikantes Detail: Während im ADC nur rund 40 Mitglieder dem Bereich Event und Kommunikation im Raum zuzuordnen sind, wurden insgesamt 64 Stimmen abgegeben. Fraglich ist zudem, ob bei einer Wahlbeteiligung von insgesamt 43 Prozent alle Event-Spezialisten ihr Kreuzchen gemacht haben.
Was der aktuelle ADC-Vorstand Matthias Kindler zu den Vorgängen sagt und weitere Informationen zum Thema lesen Sie in der aktuellen W&V (EVT: 12.08.2010).