
Thema Integration:
Benetton wirbt wieder mit Fotografien von Oliviero Toscani
Der umstrittene Fotograf Oliviero Toscani kehrt nach 17 Jahren dorthin zurück, wo er mit seinen provokativen Werbemotiven berühmt geworden ist.

Foto: Benetton/Oliviero Toscani
United Colors of Benetton startet ein neues Projekt mit dem berühmten Fotografen Oliviero Toscani. Das Thema: Integration. Die erneute Zusammenarbeit beginnt mit zwei Motiven. Eine Klasse von 28 Kindern mit 13 verschiedenen Nationalitäten lächeln in die Kamera. Auf dem anderen Bild versammeln sich zehn Kinder – von Burkina Faso bis zu den Philippinen, von Italien bis zum Senegal, um einen Lehrer, der aus Pinocchio vorliest.
"Das Problem der heutigen Welt ist die Integration", sagt Toscani. "Die Zukunft wird durch die Art und Weise entschieden, wie wir unsere Intelligenz zu nutzen wissen, um Unterschiede zu integrieren, indem wir Ängste überwinden."
Die beiden Bilder sind das Ergebnis der ersten Phase eines größeren Projekts zum Thema Integration, das der Fotograf mit der Fabrica, dem Forschungszentrum für Kommunikation der Benetton-Gruppe vorantreiben soll.
Hinter den Kulissen des Foto-Shootings:
Toscani ist durch seine provokativen Fotomotive bei Benetton berühmt geworden. Zum Beispiel mit dem Bild des Aidskranken David Kirby auf dem Sterbebett oder das blutige Hemd eines Soldaten im Krieg. Es kam bei vielen geschmacklos rüber, zumal sich alles um Werbung für Benetton drehte.
"Dabei haben wir damals über Dinge geredet, die heute Realität sind: Integration, Immigration, Diversität, Aids", sagt Toscani gegenüber der FAZ. "Wenn man etwas tut, das nicht kontrovers ist, dann ist es auch nicht interessant", sagt er.
Die Motive der neuen Kampagne sollen am 1. und 7. Dezember in der in- und ausländischen Presse veröffentlicht werden.