Achim Ewers zum Rode:
Berge statt Opel: Der neue Stratege für Gore-Tex
Mit Achim Ewers zum Rode hat Gore-Tex einen neuen Markenchef eingestellt. Er war bereits an der Neuerfindung von Opel beteiligt. W&V-Redakteurin Daniela Strasser stellt ihn vor.
Mit Achim Ewers zum Rode hat Gore-Tex einen neuen globalen Markenstrategen verpflichtet. Der Mann war bereits an der Neuerfindung von Opel beteiligt. W&V-Redakteurin Daniela Strasser stellt ihn uns vor.
Es ist die Zeit der Neuanfänge für Achim Ewers zum Rode. Im November wird er zum ersten Mal Vater, kürzlich ist er von Frankfurt nach München umgezogen, und statt Opel soll er künftig die Marke Gore-Tex strategisch neu ausrichten. Seit Juli arbeitet der 38-Jährige bei Gore als Global Brand & Consumer Strategy Leader.
Den Posten hat das familiengeführte US-Unternehmen im Zuge der Umbauten sämtlicher Abteilungen neu geschaffen. Ewers zum Rode sagt, er will die Marke „in die Zukunft führen“. Und das ist im Falle von Gore-Tex weder arrogant noch profan zu verstehen, sondern im Gegenteil, eine notwendige Aufgabe. Gore-Tex ist eine klassische „Ingredient Brand“, arbeitet also mit Outdoor- und Kleidungsherstellern auf Lizenzbasis zusammen. Die Markenbekanntheit bewegt sich laut Studien bei 75 Prozent, einem Wert, der andere neidisch werden lässt. Gore-Tex hat es in den vergangenen Jahren allerdings versäumt, das starke Profil fürs eigene Marketing zu nutzen. Das Unternehmen ist zwar mit neuen Technologien im Schuh- und Laufbereich aufgefallen, nicht allerdings mit aussagekräfter Kommunikation. Das letzte halbwegs Aufsehenerregende war die Verpflichtung von Pep Guardiola als Testimonial.
Ewers zum Rode – übrigens kein Adelstitel – ist die perfekte Besetzung für den Wandel. Er ist ein erfahrener Agenturmann, hat bei Grey gelernt und im strategischen Planning bei Publicis und McCann Erickson gearbeitet. Vor allem aber hat er an der Neuerfindung bei Opel mitgewirkt: 2010 wechselte er zum Autobauer, zu einer Zeit also, als der noch mitten in der GM-Krise steckte. Ewers zum Rode war erst in der Strategie, später wurde er zum Head of Costumer Experience. Sprich: Er kennt sich aus mit der Inszenierung von Produkten überall dort, wo der Konsument mit der Marke in Berührung kommt. Zu seinen Plänen für Gore-Tex sagt er noch nichts. Das macht ihn sympathisch. „Erstmal alles in Ruhe kennenlernen.“ Eines soll gleich bleiben: Die Agentur, mit der Gore arbeitet: Grabarz & Partner. Privat fährt der neue Chef übrigens Snowboard und Fahrrad und schraubt an Vespas. Spannend auch, was seine Lebensgefährtin macht: Sie restauriert alte Designerhandtaschen.