Kündigungswelle:
Berliner Verlag: Fast 90 Stellen in Gefahr
Beim "Berliner Kurier" und in der Verwaltung werden 40 Stellen abgebaut. Schließt die "FR", entfallen weitere 46 Stellen bei der "Berliner Zeitung"...
Es ist, als hätte Gruner+Jahr mit der Meldung vom Aus der "FTD" das Fanal für weitere Hiobsbotschaften in der Zeitungsbranche gegeben. Heute konkretisiert der Kölner Zeitungskonzern M.Du Mont Schauberg (FR, Kölner Stadtanzeiger, Berliner Zeitung) wieviele Stellen die Geschäftsführung bis Ende 2013 am Standort Berlin abbauen muss.
Beim Berliner Verlag wollen die Geschäftsführer Michael Braun und Stefan Hilscher bis Ende 2013 zunächst 40 von 368 Stellen streichen, davon 13 in der Redaktion des "Berliner Kurier" und 27 Stellen in der Verwaltung. Würde die "Frankfurter Rundschau" nach ihrem Insolvenzantrag eingestellt, hätte dies auch Auswirkungen auf Mantelproduktion, und Redaktionsgemeinschaft von FR und "Berliner Zeitung" am Standort Berlin. Nach Informationen von W&V Online entfielen im Falle der "FR"-Einstellung 40 Prozent des Budgets für die Mantelproduktion.
Dies würde massive Einschnitte in die Redaktion von "Berliner Zeitung" und der DuMont-Redaktionsgemeinschaft nach sich ziehen. So müssten insgesamt 46 Stellen gestrichen werden - 20 in der Mantelproduktion, 14 in der Redaktionsgemeinschaft und weitere zwölf bei der "Berliner Zeitung". Trifft dieses Szenario ein, würde insgesamt nahezu ein Viertel der Belegschaft im Berliner Verlag entlassen werden.
Von 2011 bis heute habe der Verlag 9,5 Millionen Euro Verlust im Anzeigen- und Beilagengeschäft erlitten, sagt Braun. Sieben Millionen sind nach W&V-Online-Informationen durch die Zusammenlegung der Mantelproduktion von "FR" und "Berliner Zeitung" eingespart worden. Die beschlossenen Schritte seien vor allem für die betroffenen Mitarbeiter schwer zu verkraften, aber dennoch notwendig, um die Zukunftsfähigkeit des Verlags zu erhalten, teilt Braun mit.
Vergangene Woche hat die Geschäftsführung Mitarbeitern bereits ein Turbo-Abfindungsangebot unterbreitet, das deutlich höher liegt als im geltenden Sozialtarifplan.