
Bertelsmann baut Arvato um
Die Bertelsmann-Tochter Arvato gehört nach Umsatz zu den Sorgenkindern der Gütersloher. Nun muss die bisherige Spartenstruktur daran glauben.
Das zum Medienkonzern Bertelsmann gehörende Dienstleistungsunternehmen Arvato wird neu ausgerichtet. Dies berichtet die W&V in der aktuellen Printausgabe, die am Donnerstag erscheint (EVT: 03.02.)
Arvato-Boss Rolf Buch baut das Unternehmen mit seinen rund 60.000 Angestellten künftig in strategische Einheiten um, die sich um bestimmte Märkte und Branchen kümmern sollen. In diesen 23 Markteinheiten sollen die Firmen zusammengefasst werden, die Lösungen für vergleichbare Märkte anbieten. Die Einheiten werden jeweils von einem Manager geführt und sind einem der Vorstandsmitglieder von Arvato direkt zugeordnet.
Damit gibt die Bertelsmann-Tochter seine bisherige Spartenstruktur auf, die bisher aus den Segmenten Arvato Print, Arvato Digital Services und Arvato Services bestand. "Arvato wird dadurch noch schlanker, dezentraler und schneller in allen Entscheidungsprozessen", zitiert W&V eine interne Mail von Unternehmenschef Buch an die Mitarbeiter, die dem Branchenblatt vorliegt.
Mit der neuen Organisation ändern sich auch im Vorstand des Medien- und Kommunikationskonzerns die Verantwortungsbereiche. So übernimmt unter anderem der Geschäftsführer von Arvato Services, Ralf Bierfischer, die Märkte China,Indien und Osteuropa. Zudem betreut er künftig den Aufbau eines Kompetenzcenters für Logistik, Transport und Druck.
Der Umbau ist laut W&V überfällig, gehört doch Arvato zu den Sorgenkindern im Bertelsmann-Reich. Während die Umsatzrendite in der TV-Sparte (RTL-Group), im Buchbereich (Random House) sowie im Verlagswesen (Gruner + Jahr) im ersten Halbjahr 2010 gegenüber dem Vorjahreszeitraum angezogen hat, ist sie bei Arvato von 4,6 auf 4,3 Prozent gesunken. Mitte Januar ist der Chef von Arvato Services, Eckhard Südmersen, ausgeschieden. Er hat die Umsatzerwartungen der Gesellschafter nicht erfüllen können.
gl/lip