Die Werbung kommt zurück

Die Werbemärkte haben sich nach einer Corona-Delle in der ersten Hälfte 2020 seit längerem wieder erholt. Werbeerlöse spielen bei Bertelsmann im Medienbereich mit der RTL Gruppe, an der der Konzern die Mehrheit hält und die den größten Posten in der Bilanz ausmacht, und dem Hamburger Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr ("Stern", "Geo"), einer 100-prozentigen Konzerntochter, eine wichtige Rolle.

Das jeweilige operative Ergebnis und der jeweilige Umsatz lagen in beiden Medienhäusern über dem Wert des Halbjahres 2020. Über Gruner + Jahr sagte Rabe auf dpa-Nachfrage, das deutsche Geschäft laufe ausgesprochen gut. "Die Anzeigenmärkte haben sich deutlich erholt und werden dieses Jahr eine positive Entwicklung zeigen."

Unlängst war bekanntgeworden, dass RTL in Deutschland das deutsche Magazingeschäft von Gruner + Jahr und damit das Kerngeschäft übernehmen wird. Bertelsmann verfolgt schon länger in den europäischen Medienmärkten die Strategie von großen Champions, also großen Unternehmen, mit dem Ziel, auf regionaler Ebene in einzelnen Ländern internationalen Streamingplattformen wie Netflix oder Amazon etwas entgegensetzen zu können.

Bei der RTL Group, die ihren Hauptsitz in Luxemburg hat und in zahlreichen Ländern TV- und Streaming-Angebote betreibt, hatte es in den vergangenen Monaten mehrere Ergebnisse zu Konsolidierungsplänen gegeben. In Frankreich hält die RTL Group Anteile an der Fernsehgruppe M6. Diese soll bis Ende 2022 mit der französischen Sendergruppe TF1 zusammengehen. Die RTL Group will dann als zweitgrößter Aktionär am neuen Konzern beteiligt sein. In den Niederlanden will RTL Nederland 2022 mit John de Mols Medienunternehmen Talpa Network fusionieren. In Belgien wiederum will sich RTL von seinen TV- und Radiosendern trennen. Die großen Märkte bei der RTL Group sind Deutschland, Frankreich und Niederlande.