
Verlagsgeschäft:
Bertelsmann schließt den Buchclub
Keine wirtschaftliche Perspektive mehr: Bertelsmann macht seinen Buchclub dicht - auch wenn, so der Verlag, die "Entscheidung nicht leicht gefallen" ist.
Bertelsmann schließt das gesamte deutschsprachige Buchclub-Geschäft. "Aufgrund mangelnder wirtschaftlicher Perspektive werden die Geschäfte der Bertelsmann-Tochter zum Jahresende 2015 geschlossen. Damit zieht das Unternehmen die Konsequenzen aus der seit Jahren rückläufigen wirtschaftlichen Entwicklung seiner Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, "heißt es dazu aus Gütersloh von der Bertelsmann-Tochter DirectGroup.
Der 1950 gegründete "Club Bertelsmann" war einst einer der Wachstumsmotoren des Konzerns. In Deutschland gibt es derzeit noch 52 von einst rund 320 Filialen. Der zuständige Bertelsmann-Manager Fernando Carro sagt zu der Schließung: "Die Entscheidung, unsere deutschsprachigen Club- und Direktmarketinggeschäfte einzustellen, ist uns nicht leicht gefallen. Trotz intensiver Versuche, das Clubmodell weiterzuentwickeln, hat sich nun im deutschen Markt gezeigt, dass das Geschäftsmodell des Clubs wirtschaftlich keine tragfähige Perspektive mehr hat." Er sieht vor allem die seit vielen Jahren "abnehmenden Bindungsbereitschaft der Kunden" und den "tiefgreifenden Wandel im Buchhandel" als Gründe an.
Im Ausland ist die DirectGroup dann nur noch in der Ukraine und Russland und mit einer 50-Prozent-Beteiligung in Spanien vertreten. Derzeit hat der deutsche Buchclub laut Bertelsmann eine "hohe sechsstellige Anzahl an Club-Mitgliedern".