Harald Schmidt –spitzzüngiger als zuweilen in seiner neuen Fernsehnische auf der Abo-Plattform Sky – holt aus, um allen Gästen und sich selbst gerecht zu werden. Er weiß auch selbst um sein Problem; ein Wort, das heute ob benutzt würde, sei "Kult im TV". Das bedeute: "keine Zuschauer". Als Markenberater hat er folgenden Tipp parat: Man müsse nah an die Menschen ran, müsse sie mitnehmen – wohin, sei ihnen dann aus eigener Erfahrung eigentlich egal. Für die Gewinnermarke Nivea hat der geübte Organist Schmidt eine musikalische Umrahmung parat – den Beiersdorf-Werks-Choral "Was sollt ich mich denn cremen" – frei nach Johann Sebastian Bach.

Dass ProSiebenSat.1-Lenker Thomas Ebeling dieses Mal nicht im Saal weilt, erklärt sich Schmidt damit, dass der CEO seine 7,5 Millionen aus dem Aktienverkauf der Vorwoche verjuxt. Seinen eigenen Abschied von der Senderfamilie bringt er so zum Besten: "Als ich bei Sat.1 letztes Jahr rausgeschmissen wurde, war das für mich als Moderator unschön. Als Aktionär war es aber sensationell. Denn seither hat der Kurs um fast 60 Prozent zugelegt." Harald Schmidt gibt zu bedenken, dass sich der Aktienkurs vielleicht noch besser entwickelt hätte, wenn man Kollege Johannes B. Kerner früher rausgeworfen hätte. Einen neuen Claim für die Marke Sat.1 hält Dirty Harry parat: "Sat.1. Wenn die anderen feiern". Etwas verdutzt wirkte der eloquente TV-Hüne, als ihm Gewichtheber Matthias Steiner als Botschafter der Deutschen Sporthilfe gekonnt und witzig Paroli geboten hat – das muss auch mal sein.

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Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.