Interbrand:
Best Global Brands: Apple entthront Coca-Cola
Die Technologiemarken Apple und Google entern die Spitze der Best Global Brands von Interbrand. Der langjährige Markensieger Coca-Cola fällt auf den dritten Platz zurück.
Apple verdrängt Coca-Cola vom Markenthron: Erstmals gibt es einen Wechsel an der Spitze des Rankings Best Global Brands von Interbrand. Insgesamt 13 Jahre hatte der Getränkekonzern die Nummer eins für sich gebucht gehabt. Und es kommt noch schlimmer: Denn auf Apple folgt Google, Coca-Cola muss sich jetzt mit Bronze begnügen.
Apple, von Anfang an im Interbrand-Ranking der Best Global Brands vertreten, hatte zu Beginn im Jahr 2000 einen Markenwert von 6,6 Milliarden US-Dollar. Inzwischen kommt das Unternehmen aus Cupertino auf 98,3 Milliarden US-Dollar. Der Aufstieg der Technologie-Marke ist "den nahtlosen Omnichannel-Erlebnissen für die Konsumenten zu verdanken", so Interbrand. Als weitere Gründe führen die Markenexperten unter anderem Apples starken Kundenfokus und das stete Beschreiten neuer Wege auf. "Hin und wieder kommt es vor, dass es ein Unternehmen schafft, unser Leben zu verändern – nicht nur mit seinen Produkten, sondern auch mit seiner Haltung und seinem Auftreten. Genau deshalb hat es Apple geschafft, Coca-Cola nach 13 unangefochtenen Jahren, an die Spitze der Best Global Brands zu folgen", sagt Jez Frampton, Interbrands Global Chief Executive Officer. "Tim Cook hat sich ein stabiles Führungsteam aufgebaut und hält Steve Jobs' Vision am Leben – genau diese Vision ermöglicht es Apple, sein Innovationsversprechen immer und immer wieder zu erfüllen."
Der Markenwert aller 100 Best Global Brands beträgt in der Summe 1,5 Billionen US-Dollar - eine Steigerung von 8,4 Prozent. Dabei zeigen sich vor allem auch die deutschen Marken besonders stark – ausnahmslos alle können deutliche Wertzuwächse verzeichnen. BMW, Volkswagen, Siemens und Porsche sogar mit zweistelligen Zugewinnen. Volkswagen und Porsche sind dabei mit 20 beziehungsweise 26 Prozent Markenwertsteigerung die Gewinner unter den hiesigen Brands. Unter den Top 100 sind insgesamt neun deutsche Unternehmen, allerdings bleibt die USA nach wie vor Markenweltmeister.
Als die Gewinner dieses Jahrgangs dürfen sich Facebook, Google, Prada, Apple und Amazon fühlen: Facebook, der einzige Social-Media-Vertreter im Ranking, konnte den Markenwert um 43 Prozent steigern und landet auf Rang 52. Rivale Google kommt immerhin noch auf ein Plus von 34 Prozent und klettert auf Rang 2. Der drittgrößte Aufsteiger ist die Luxusmarke Prada. Mit einem um 30 Prozent gestiegenen Markenwert rücken die Italiener auf Rang 72 vor.
Spitzenreiter Apple verzeichnet 28 Prozent Zuwachs - trotz des leicht angeschlagenen Rufs durch Patentstreitigkeiten mit Samsung und Skandalen um Arbeitsbedingungen bei Zulieferbetrieben. Um seine Position in den nächsten Jahren halten zu können, muss es CEO Cook jedoch gelingen, den Rivalen Samsung im Mobilfunkmarkt auszubremsen.
E-Commerce-Gigant Amazon legt in diesem Jahr um 27 Prozent zu und rangiert damit auf Platz 19. Mit Angeboten wie dem Amazon Appstore für Google Android Geräte und der Ausweitung in neue Geschäftsbereiche wie TV-Digitalempfänger, Original Programming (Produktion von Bewegtbildinhalten in TV-Qualität), 3-D Smartphones, dem Kindle E-book Reader und einem Lebensmittellieferservice, könnte Amazon zukünftig eine noch gewichtigere Rolle im Einzelhandel und für den Konsumenten spielen.
Mit einem Gesamtwert von 443,15 Milliarden US-Dollar ist die Technologiebranche in diesem Jahr die erfolgreichste Branche. Sieben Brands finden sich in der Top 10 wieder. Samsung hat es zudem sogar geschafft, mit starkem Fokus auf Produktinnovation und massiven Marketingausgaben, Apple bei den Smartphone-Verkäufen zu überholen. Deshalb rückt die südkoreanische Technologiemarke mit einem Wertzuwachs von 20 Prozent auf Platz 8 vor. Doch trotz der Dominanz der Technologie-Riege gibt es hier auch etliche Verlierer: Yahoo! und Blackberry sind aus dem Ranking geflogen. Nokia erfährt zudem, mit einem Minus von 65 Prozent, den größten Markenwertverlust in der Historie der Best Global Brands überhaupt und landet um 38 Plätze abgeschlagen auf Rang 57.
Die Automobilindustrie stellt 14 der 100 wertvollsten Marken der Welt. Darunter fünf deutsche Brands: Mercedes-Benz und BMW halten ihre Plätze 11 und 12. Mercedes-Benz bleibt dabei mit 31,90 Milliarden US-Dollar die wertvollste Marke Deutschlands. Doch mit einem um 10 Prozent gestiegenen Markenwert auf 31,84 Milliarden US-Dollar schließt BMW weiter dicht zu den Schwaben auf. Volkswagen verbessert sich mit einem 20-prozentigen Wachstum um ganze fünf Plätze auf Rang 34, Audi schiebt sich mit einem Wertzuwachs von acht Prozent auf Platz 51 vor und Porsche steigt sogar um acht Ränge auf Platz 64 (plus 26 Prozent).
Toyota ist zudem bereits im zweiten Jahr die erfolgreichste Automobilmarke. Mit einem um 17 Prozent gestiegenen Wert rangiert der japanische Autobauer weiter auf der Nummer zehn. Auch die größte Rückrufaktion der Unternehmensgeschichte konnte Toyota nicht langfristig schaden. Der führende Produzent kraftstoffeffizienter Fahrzeuge hat sich von allen Rückschlägen schnell erholt und beansprucht seine Marktführerschaft als Automobilhersteller mit den weltweit höchsten Verkaufszahlen zurück.
Nach Porsche kann sich Nissan über den zweigrößten Wertzuwachs freuen. Mit einer Steigerung um 25 Prozent steigt der japanische Autobauer um acht Plätze auf Rang 65. Honda verbessert sich um sieben Prozent auf Rang 20. Ford und Hyundai belegen die Plätze 42 und 43, mit Steigerungen um 15 beziehungsweise 20 Prozent. 15 Prozent Markenwertzuwachs bescheren Kia den neuen Rang 83 und Harley-Davidson und Ferrari finden sich auf den Plätzen 96 und 98 wieder, mit einem gestiegenen Markenwert von zehn beziehungsweise sechs Prozent. Der US-Autobauer Chevrolet steigt in diesem Jahr auf Platz 89 neu ein.
Weitere Infos zur Untersuchung auf www.bestglobalbrands.com.