Interbrand:
Best Global Brands: Apple knapp hinter Coca-Cola
Brause immer noch vor Smartphone, Google hängt Microsoft ab, drei deutsche Automarken im oberen Mittelfeld und erstmals ist Facebook mit dabei: Das Interbrand-Ranking 2012 ist da.
Coca-Cola, Apple und IBM - so heißen die drei Spitzenreiter der 12. "Best Global Brands". Die Rangliste von Interbrand, die die wertvollsten Marken weltweit vergleicht, führt zum ersten Mal Facebook unter den Top 100 Marken: Auf Platz 69 landet die Plattform als erstes Soziales Netz (die komplette Rangliste finden Sie unter diesem Artikel als PDF zum Herunterladen).
Trotz der unsicheren Wirtschaftslage konnten die 100 wertvollsten Marken ihre Position sichern und erneut an Wert zulegen. Zu den ganz großen Gewinnern zählt Apple: Dank iPad und iPhone hat der US-Konzern seinen Markenwert laut Interbrand um 129 Prozent gesteigert (von 33,5 auf 76,6 Milliarden US-Dollar) und damit sechs Plätze gutgemacht - so satte Zuwächse sind eher rar; Coca-Cola zum Beispiel verbesserte sich von 71,9 auf 77,8 Milliarden (plus 8 Prozent). Jez Frampton, Global Chief Executive Officer von Interbrand: "Die weltweit 100 wertvollsten Marken zeichnen sich besonders dadurch aus, dass sie sowohl die Bedürfnisse von Verbrauchern, von Mitarbeitern, aber auch von Investoren berücksichtigen und dabei für eine perfekte und vor allem ganzheitliche Markenführung sorgen." So haben andere Konzerne, die auf Digitales bauen, ebenfalls deutliche Zuwächse zu verzeichnen: Dazu zählt wie oben erwähnt Facebook, der Suchmaschinenkonzern Google (Platz 4) überholt zum ersten Mal Microsoft (Platz 5). Während Google seinen Wert um 26 Prozent auf 69,7 Milli0onen Dollar verbesserte, muss Microsoft mit einem Minus von zwei Prozent einen Dämpfer hinnehmen (Wert: 57,9 Mio. Dollar). Online-Händler Amazon verbessert seinen Markenwert um 46 Prozent und steigt damit von Platz 26 auf 20. Apple-Angreifer Samsung macht 40 Prozent Plus und steigt auf Rang neun. "Technologiemarken werden auch in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen und zunehmend Einfluss auf unser Leben und unsere Zukunft nehmen", prophezeit Cassidy Morgan, CEO von Interbrand Central and Eastern Europe.
Beste deutsche Marke ist Mercedes auf dem elften Platz (2011: Platz zwölf) gefolgt von BMW auf Rang zwölf (2011: 15). Beide Autohersteller haben ihren Markenwert deutlich verbessert (um zehn bzw. 18 Prozent auf je rund 30 Milliarden Dollar). Dank dieser beiden sowie Volkswagen, Audi und Porsche, die ebenfalls zweistellige Wertzuwächse erzielen, macht sich Deutschland im Länderranking sehr gut: Deutsche Marken liegen auf Platz zwei in der Länderwertung hinter Spitzenreiter USA. Volkswagen klettert auf Rang 39, Audi auf Rang 55, Porsche auf Platz 72.
Weitere deutsche Marken in der Rangliste sind der Softwareproduzent SAP (drittstärkste deutsche Marke auf Rang 25), Siemens auf Rang 51 und Adidas auf Rang 60; Allianz landet auf Rang 62. Der Gesamtmarkenwert aller neun deutschen Marken in den Top 100 beträgt 114,04 Milliarden US-Dollar. Frankreich und Japan sind mit je sieben Marken vertreten, Großbritannien mit vier Marken und die Schweiz mit drei. Italien, Niederlande sowie Südkorea sind mit jeweils drei Marken vertreten, Kanada, Spanien und Schweden jeweils zwei Marken, Finnland und Mexiko steuern je eine Marke zu den Top 100 bei.
Gleich sechs Marken schafften 2012 den Einstieg in die Top 100. Pampers auf Platz 34 ist die meistverkaufte Windelmarke der USA und weltweit der Verkaufsschlager von Procter & Gamble. Mit einem Markenwert von 11,3 Milliarden US Dollar ist Pampers der höchste Neueinsteiger 2012. Facebook verdankt die erstmalige Auflistung dem Börsengang - trotz des holprigen Starts und der anhaltenden Unklarheit über Facebooks Geschäftsmodell. Ebenfalls neu im Ranking sind Kia (Platz 87) und Mastercard (Platz 94). Prada schafft es auf Platz 84 zurück ins Ranking. Ralph Lauren war 2009 schon einmal gelistet und steigt 2012 mit Rang 91 wieder in die Top 100 auf.
Zu den Verlierern des Jahres 2012 gehören Blackberry (-39 %), Goldman Sachs (-16 %), Nokia (-16 %) sowie Moët & Chandon (-13 %) und Yahoo (-13 %).
Fazit der Markenexperten: Luxusmarken erweisen sich als krisenfest, Konsumgütermarken halten sich stabil. Dagegen spürt der Finanzsektor großenteils noch immer die Nachbeben von Finanzskandalen und Eurokrise.
Interbrands Methodik zur Markenbewertung besteht aus der Analyse der Finanzentwicklung der Markenprodukte oder -dienstleistungen, des Stellenwerts der Marke bei der Kaufentscheidung und der Wettbewerbsstärke der Marke. Am Ende werden diese Bereiche zusammengeführt, um den Finanzwert der Marke zu berechnen. Interbrand nimmt nur Marken auf, die ausreichende, öffentlich zugängliche Marketing- und Finanzdaten bieten, auf den wichtigsten Weltmärkten signifikante Erträge erzielen, Marke durch Kommunikation eine hohe Marktpräsenz erreichen, die Kapitalerlöse müssen höher sein als die Kapitalkosten (positiver EVA) und die Marke wird an Konsumenten verkauft.