
Best Global Brands: Coca-Cola bleibt Nummer eins
Zum zehnten Mal veröffentlicht Interbrand Zintzmeyer & Lux das Ranking der 100 wertvollsten Marken der Welt. Demnach erreichen die Markenwerte erstmals nach der Krise wieder das Niveau von 2008. Die Top 15 im Überblick.
Zum zehnten Mal veröffentlicht Interbrand das Ranking der 100 wertvollsten Marken der Welt ("Best Global Brands"). Demnach erreichen die Markenwerte erstmals nach der Krise wieder das Niveau von 2008. Am stärksten gewachsen ist Apple, am meisten verloren hat BP. Wertvollste deutsche Marke bleibt Mercedes-Benz.
Abgesehen von wenigen Platzwechseln, Toyotas Ausscheiden aus der Elitetruppe und HPs Vorstoß unter die Top Ten, bleibt die Spitzengruppe in der Zusammensetzung unverändert. Nummer eins ist nach wie vor Coca-Cola. Der Markenwert des Getränkeherstellers beträgt Interbrand zufolge rund 70 Milliarden Dollar.
Auf den Plätzen zwei und drei rangieren wie im vergangenen Jahr der amerikanische Computerhersteller IBM und die Softwareschmiede Microsoft. Google, 2008 von Platz 20 auf zehn geklettert, macht auch 2010 wieder Plätze gut und steht auf Position vier hinter Microsoft. Der Internetkonzern steigerte seinen Markenwert um 36 Prozent auf 44 Milliarden Dollar.
Auffällig sei das generell gute Abschneiden der Technologiemarken, sagte Nik Stucky, Global Practice Leader Brand Valuation von Interbrand, bei der Vorstellung der Studie. "Seit gut fünf Jahren beobachten wir, dass diese Marken im Ranking an Bedeutung gewinnen und nach und nach die Top zehn erobern", so Stucky. Das seid dadurch bedingt, dass die Gesellschaft technologiegetriebener sei und die Marken im Geschäfts- und Privatleben vieler Menschen tief verwurzelt sind.
Andere prominenten Marken - allen voran BP - verloren im Ranking. BP fiel in Folge der von ihr wegen einer gesunkenen Ölplattform verursachten Ölkatastrophe sogar ganz aus dem Ranking. Das Unvermögen des Mineralölkonzerns sein Markenversprechen 'Beyond Petroleum' einzulösen, half dem Wettbewerber Shell als bester seiner Branche abzuschneiden und sich von Rang 92 in 2009 auf Platz 81 vorzuschieben, so die Interbrand-Berater. Fehlerhafte Teile und Rückrufaktionen führten auch bei Toyota zu Werteinbußen von 16 Prozent und dazu, dass der japanische Autobauer seine Position in der Spitzengruppe aufgeben musste.
Neben Apple und Google gehören Blackberry, JP Morgan, Allianz und Visa zu den Gewinnern des Rankings. Trotz teils negativer Schlagzeilen zur Einführung des iPhone 4 behauptet sich Apple (Rang 17) und verzeichnet mit einem Plus von 37 Prozent den stärksten Wertzuwachs.
Der beste Newcomer von insgesamt zehn Debütanten im Ranking der 100 wertvollsten Marken ist Sprite. Die Getränkemarke belegt mit einem Markenwert von rund Milliarden Dollar Rang 61.
Mit zehn vertretenen Marken stellt Deutschland die zweitstärkste Gruppe und liegt in der Länderwertung direkt hinter den USA, die mit Coca-Cola als Nummer eins, neun Vertretern unter den Top Ten und insgesamt 49 Marken unter den besten 100 nach wie vor das Ranking dominieren. In der deutschen Gruppe überwiegen die Automobilmarken. Mercedes-Benz bleibt mit rund 25 Milliarden Dollar auf Platz zwölf die wertvollste Marke Deutschlands. BMW folgt mit 22 Milliarden Dollar auf Rang 15. Mit VW (Rang 53), Audi (Rang 63) und Porsche (Rang 72) sind drei weitere deutsche Automobilhersteller im Ranking vertreten.
Den stärksten Wertzuwachs unter den deutschen Marken erzielte Allianz und gehört damit zu den Top-Aufsteigern in diesem Jahr. Mit 28 Prozent Zuwachs konnte der Versicherer in der internationalen Rangliste auf Platz 67 (2009: 81) vorrücken. Weitere deutsche Marken in der Rangliste sind SAP (Rang 26), Siemens (Rang 49), Adidas (Rang 62) und Nivea (87).
"Das diesjährige Ranking steht im Zeichen der langsamen Erholung", resümiert Nik Stucky. Die 100 bedeutendsten Marken hätten im vergangenen Jahr wieder an Wert zugelegt, nachdem 2009 zum ersten Mal in der Geschichte der Best Global Brands der Gesamtwert aller Marken in der Rangliste um gut fünf Prozent gesunken war." Ihr Gesamtwert stieg gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent auf rund 1,2 Billionen Dollar. Damit erreichen die Best Global Brands den Stand wie vor der Krise, wenn auch die früheren Wachstumsraten von acht Prozent noch nicht wieder erreicht sind.