
Katholische Kirche :
Beten für den Fortbestand: Bischöfe sollen Weltbild retten
Der Betriebsrat der von der katholischen Kirche getragenen Verlagsgruppe Weltbild bittet Bischöfe um Hilfe bei der Rettung des angeschlagenen Konzerns.
Der Betriebsrat der Verlagsgruppe Weltbild bittet die Bischöfe um Unterstützung bei der Rettung des angeschlagenen Unternehmens, das von der Katholischen Kirche getragen wird. Die Oberhirten müssten alles tun, "weiterhin das Schicksal vieler Hunderter Menschen mit ihren Angehörigen in eine positive Richtung zu führen", heißt es in einem offenen Brief, den die Gewerkschaft Verdi am Dienstag aus Anlass der Herbstversammlung der Bischöfe in Fulda veröffentlicht. Die Beschäftigten wünschen sich demnach, dass die Bischöfe "eine positive Entscheidung treffen und damit betriebsbedingte Kündigungen abwenden".
Hintergrund: Wegen Erotik- und Esoterik-Angeboten bei Weltbild will sich die Kirche von dem Unternehmen trennen, das rund 6800 Mitarbeiter beschäftigt. Nach Angaben des Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, wird weiterhin an einer Stiftungslösung gearbeitet. "Es geht uns darum, einen Weg in die Zukunft zu finden, weil wir spüren, dass es etwas Wertvolles ist", betont er. An diesem Mittwoch ist eine Weltbild-Gesellschafterversammlung in Fulda geplant. Die Gesellschafter sind zwölf Bistümer, der Verband der Diözesen Deutschlands und die Soldatenseelsorge Berlin.
Die Weltbild-Geschäftsführung hatten wegen des Umbaus des Onlinegeschäftes Verluste bis Ende 2014 angekündigt. Konkrete Angaben zu einem Personalabbau gibt es bislang aber nicht. Zusammen mit der Familie Hugendubel betreibt Weltbild auch zahlreiche Buchläden und bietet einen eReader an. Im Konzern arbeiten rund 6800 Mitarbeiter, beim Stammunternehmen gibt es etwa 2000 Beschäftigte.
dpa/ps