Die vor einigen Monaten bekanntgegebenen Pläne von Carpooling für den US-Markt werden zunächst nicht vorangetrieben. "Carpooling hatte noch keine betrieblichen Aktivitäten in den USA. Es ist nichts, was wir auf kurze Sicht weiterverfolgen werden", sagte Brusson. Blablacar fokussiere sich wie bisher auf Europa und Wachstumsmärkte wie Indien, Russland oder die Türkei. "Die USA könnten später dazukommen."

Brusson hatte bereits in den vergangenen Monaten erklärt, die USA seien ein schwieriger Markt für Mitfahrangebote. Unter anderem sei der öffentliche Nahverkehr, auf den man nach Mitfahrreisen zwischen zwei Städten angewiesen sein kann, vielerorts schwach ausgebaut. Carpooling wollte dieses Problem über eine Kooperation mit dem umstrittenen Fahrdienst-Vermittler Uber lösen. Wie es mit der Uber-Partnerschaft nach der Übernahme weitergeht, sei noch offen, betonte Brusson. "Wir müssen erst selber verstehen, was wir mit der Kooperation mit Uber anfangen können. Das wird einige Monate dauern. Das ist eine offene Frage im Moment." Überhaupt sei es mehr ein Zugang zu Schnittstellen, denn eine vertraglich bindende Partnerschaft.

Bei dem Zukauf gehe es auch um die Website-Adressen mitfahrzentrale.de und mitfahrgelegenheit.de sowie die Erweiterung der Kunden-Basis, räumte Brusson ein. "Es geht aber auch um das Team." Die Plattform mitfahrgelegenheit.de war bereits 2001 gegründet worden. Mit der Übernahme wachse der Kundenstamm von Blablacar in Europa und Asien auf mehr als 20 Millionen Mitglieder. Laut Brusson gibt es aktuell mehr als zwei Millionen Fahrten pro Monat über den Service.