HBO/Showtime :
Boxen macht Abosender reich
Erraten Sie doch mal den Umsatz, wenn 4,4 Millionen Zuschauer fürs Ansehen eines Boxkampfes wie jenen zwischen Floyd Mayweather und Manny Pacquiao bezahlen?
Knapp 360 Millionen Euro ist Abo-TV-Nutzern in den USA der Boxkampf zwischen Floyd Mayweather und Manny Pacquiao wert gewesen. Beim Fight im MGM Grand am 2. Mai zählten die Pay-TV-Sender HBO und Showtime nach eigenen Angaben 4,4 Millionen zahlende Zuschauer. Im Pay-Per-View-Modus waren umgerechnet knapp 90 Euro für das Duell fällig. Mit weiteren knapp 90 Millionen Euro rechnen die Sender aus der weltweiten Vermarktung des Box-Spektakels. Der US-Amerikaner Mayweather hatte Pacquiao, der als philippinischer Volksheld gilt, in Las Vegas einstimmig nach Punkten bezwungen.
Boxen lässt schon länger die Kassen der Abosender klingeln: Bereits 2007 zahlten 2,48 Millionen Zuschauer, um den Kampf zwischen Mayweather und Oscar De La Hoya zu sehen – ein Rekord, der erst jetzt geknackt wurde. Und zuletzt rangierte der Kampf Mayweather gegen Saul Alvarez vor zwei Jahren an Platz eins der Einnahmen aus Pay-Per-View-Gebühren – mit umgerechnet 133 Millionen Euro. Kein Vergleich zu den Einnahmen der jüngsten Partie!
Mit dem Fight Mayweather vs Pacquiao hat auch Sky den Jahrhundertkampf im Angebot gehabt. Via Pay-Per-View konnten sich auch hier Box-Fans das Event freischalten lassen – in Deutschland waren 30 beziehungsweise 20 Euro für Frühbucher fällig. Für Sky ein Volltreffer, wie der künftige Sky-Lenker Carsten Schmidt beim Sponsors Sports Media Summit in Köln durchblicken ließ. Das Unternehmen habe "mit einer perfekten Vermarktung" Gewinne gemacht, so Schmidt.
Übrigens: Gegen den Profiboxer Pacquiao und seinen Promoter sind fünf Klagen vor US-Gerichten eingereicht worden. Dabei soll es jeweils um einen Streitwert von mehr als fünf Millionen Dollar gehen. Dem Filipino wird vorgeworfen, vor dem so genannten Jahrhundertkampf gegen den unbesiegten Weltmeister Mayweather eine Schulterverletzung verschwiegen und damit Verlauf und Ausgang des Kampfes beeinflusst zu haben.