
Sodastream:
Britischer Werberat verbietet Anti-Coca-Cola-Spot
Revierkampf in der Getränkeindustrie: In England ist der neue Sodastream-Spot wegen "Verunglimpfung" der Getränkeindustrie verboten worden.
Der neue Spot von Sodastream - bereits über eine Million Mal auf Youtube angeklickt - darf nicht im britischen Fernsehen gezeigt werden. Clearcast, die englische Organisation, die TV-Spots auf ihre Sendetauglichkeit hin überprüft, hat den Spot verboten. Er stelle eine "Verunglimpfung" der Getränkeindustrie dar, da er die Verbraucher dazu auffordere, weniger PET-Flaschen zu kaufen.
Der Weltmarktführer unter den Trinkwassersprudlern ist empört. "Unseren Spot als Verunglimpfung zu bezeichnen ist einfach absurd", wehrt sich Sodastream-CEO Daniel Birnbaum. Henner Rinsche, der Geschäftsführer von Sodastream Deutschland, empfindet die Entscheidung von Clearcast als "eine große Enttäuschung für uns und verstörend für eine demokratische Gesellschaft."
Im Spot platzen jedes Mal, wenn der Knopf eines Sodastream-Geräts gedrückt wird, an einem anderen Ort auf der Welt PET-Flaschen. Die Konsumenten werden aufgefordert, durch die Nutzung von Trinkwassersprudlern einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Da die Flaschen zum Teil rote Etiketten tragen und mit farbigen Flüssigkeiten befüllt sind, dürfte der Spot vor allem dem Softdrink-Giganten Coca-Cola nicht schmecken. Jedenfalls hatte Coca-Cola schon bei der letzten Sodastream-Kampagne, die eine Käfiginstallation mit leeren PET-Falschen gezeigt hatte, versucht, diese verbieten zu lassen. Damals allerdings erfolglos.
Das Trinkwassersprudler-Unternehmen sieht sich trotz - oder gerade wegen des Verbots - in der Wirkung seiner Kampagne bestätigt und will sich "auch weiterhin nicht einschüchtern lassen", wie Rinsche ankündigt. Sodastream hat sich dazu entschieden, am ursprünglich vorgesehenen Sendeplatz eine "Protestversion" des Spots zu zeigen. Diese ruft in einem 30-sekündigen Spot mit dem Slogan “If you love the bubbles set them free” und dem Youtube-Logo dazu auf, den urpsrünglichen Spot auf Youtube anzusehen.
Der Protestspot ist unter http:https://www.youtube-nocookie.com/embed/gTpNIkeSr3I&feature=share&list=UUGgfNi0ZvMyNO4eSa4AxSKg zu sehen.