
"Tagesthemen":
Buhrow-Nachfolge: Zamperoni ist Favorit
Ingo Zamperoni gilt als aussichtsreichster Kandidat, den scheidenden Tom Buhrow als "Tagesthemen"-Moderator zu beerben. Doch der ARD-Proporz könnte die Personalie noch verhindern.
Ingo Zamperoni gilt als aussichtsreichster Kandidat, den scheidenden Tom Buhrow als "Tagesthemen"-Moderator zu beerben. Buhrow war vergangene Woche als neuer WDR-Intendant gewählt worden. Zamperoni ist bereits als feste Aushilfe bei den "Tagesthemen" dabei und vertritt Buhrow oder Caren Miosga, falls diese verhindert sind. Doch der ARD-Proporz könnte die Personalie noch verhindern, meldet der "Spiegel", weil Zamperoni ein NDR-Mann ist. Die Unterstützung seines Haussenders NDR habe er schon, so das Magazin. Auch ARD-Programmdirektor Volker Herres setze auf ihn. Wegen seiner 39 Jahre könne er gut zu einer von der ARD angestrebten Verjüngung passen.
Die ARD ist noch zurückhaltend bei der Personalie. "Eine Entscheidung zur Nachfolge von Tom Buhrow bei den "Tagesthemen" ist noch nicht gefallen. Es bleibt dabei: Die Intendantinnen und Intendanten der ARD werden die Nachfolge mit der nötigen Sorgfalt und der gebotenen Eile gemeinsam entscheiden", sagte ARD-Sprecherin Ilka Steinhausen gegenüber dpa. An Spekulationen beteilige man sich nicht.
Problematisch an der Personalie Zamperoni ist offenbar, dass auch Caren Miosga ein NDR-Gewächs ist, eigentlich müsste der Buhrow-Nachfolger vom WDR kommen. Aber auch der WDR lässt gegenüber dpa verlauten, man werde sich nicht an Spekulationen beteiligen. WDR-Unternehmenssprecher Stefan Wirtz: "Der WDR hat traditionell das Vorschlagsrecht für diese Personalie." Und fügte hinzu: "Wir werden jetzt in Ruhe gemeinsam in der ARD über die Nachfolge von Tom Buhrow sprechen."
Als Alternative zu Zamperoni gilt u.a. auch der ARD-Korrespondent in New York Thomas Roth. Buhrow will die "Tagesthemen" nur noch wenige Male moderieren, bevor er seinen neuen Job als WDR-Intendant antritt. Das "Hamburger Abendblatt" hat noch einen weiteren Kopf ins Spiel gebracht: Sven Lorig, Moderator des "Morgenmagazins". Er käme vom WDR. dpa/aj