
Employer Branding:
Bumerang-Effekt: Warum Junge keine Karriere mehr anstreben
Gegenreaktion: Die Erfahrungen der "Generation Praktikum" haben sich tief ins Bewusstsein der jungen Leute eingegraben. Die meisten streben keine Karriere an - viele wollen sogar überhaupt nicht mehr in die Wirtschaft gehen. Für die Personaler ist die Entwicklung ein Albtraum.
Die Erfahrungen der "Generation Praktikum" haben sich offenbar tief ins Bewusstsein der jungen Leute eingegraben. Die meisten streben heute keine Karriere mehr an - viele wollen sogar überhaupt nicht mehr in die Wirtschaft gehen. Für die Unternehmen im Allgemeinen - und natürlich die Personalverantwortlichen im Besondern - ist das ein absoluter Albtraum.
Das "Handelsblatt" widmet sich in seiner Mittwochs-Titelgeschichte (13.8.) dieser "Kuschel-Generation", welcher angeblich nichts wichtiger zu sein scheint als Sicherheit. "Konservativ wie zuletzt allenfalls ihre Großelterngeneration", findet das Blatt die heutige Jugend. Nur noch 47 Prozent zieht es zu Arbeitgebern aus der Wirtschaft, immer mehr zieht es in den öffentlichen Dienst. Sicherheit ist laut der jüngsten EY-Studentenstudie für 61 Prozent der Befragten das wichtigste Kriterium bei der Jobsuche.
Im Jammerton spricht die Zeitung von einem neuen "Biedermeiergeist", der sich breitgemacht habe. Die junge Generation sei aufgrund ihrer Wertvorstellungen überaus schwer in die Unternehmen integrierbar. Und wenn in dem Artikel von einer "Generation Planlos" sowie von Nesthockertum die Rede ist, dann klingt das beinahe schon wie eine Kollektiv-Beschimpfung.
Dabei haben sich die Arbeitgeber diese traurige Entwicklung zu einem ganz großen Teil selbst zuzuschreiben. Dass Endlos-Praktikaschleifen für fertig ausgebildete Absolventen und das Überhandnehmen prekärer Beschäftigungsverhältnisse (auch innerhalb der Elterngeneration) langfristig bei den Jungen nicht ohne Folgen bleiben werden, war abzusehen.
Für Unternehmen gilt in dieser Situation: Jammern hilft nicht weiter. Die Personaler müssen lernen, dass man heutzutage mit dem Nachwuchs ganz anders umgehen muss, als das früher noch der Fall war. Denn: Die "Kuschel-Generation" ist weit besser als ihr Ruf. Zudem wird sie dringend gebraucht. Und vor allem: Diese Generation ist nicht blöd.