
Personalie:
Burda ohne Hubert
Burda muss künftig ohne Reinhold Hubert auskommen. Er verlässt den Verlag nach einer Ära von über 20 Jahren. Burda-Vorstand Philipp Welte baut mit diesem Weggang nun Burda Life um und holt sich dazu Verstärkung aus dem Klambt-Verlag.
Burda muss künftig ohne Reinhold Hubert auskommen. Der 62-Jährige habe "für sich den Entschluss gefasst, mehr Zeit für die Verwirklichung seiner persönlichen Lebensziele zu gewinnen", heißt es in einer Mitteilung des Verlags. Er wird zum Jahresende nach 40 Jahren Medienbranche aus dem aktiven Management ausscheiden.
Burda-Vorstand Philipp Welte strukturiert nach Huberts Weggang die Gruppe Burda Life-Gruppe - ein wichtiger Umsatzträger - um: Burda Home soll künftig die Lebenswelten Food ("Meine Familie & ich") und Living ("Mein schöner Garten") umfassen, Burda Life die Themenfelder Entertainment ("Freizeit Revue") und Women ("Lisa"). Für Hubert kommt Kay Labinsky zu Burda zurück. Er übernimmt die Geschäftsführung von Burda Life. Außerdem koordiniert er im Auftrag von Welte die übergreifende Vertriebsstrategie im Bereich der nationalen Medienmarken des Konzerns. Die Geschäftsführung von Burda Home übernimmt ab dem 1. Dezember Frank-Jörg Ohlhorst.
Ohlhorst kam 1995 als Verlagsleiter zu Burda, seit 2002 ist er Geschäftsführer an der Seite von Reinhold Hubert. Kay Labinsky arbeitete von 1999 bis 2007 bereits mit Hubert Ohlhorst zusammen, als Verlagsleiter und später als Geschäftsführer. Bevor er damals zu Burda kam, war Labinsky für den Bauer-Verlag und für den Spiegel-Verlag tätig. Seit 2007 verantwortet er für die Mediengruppe Klambt als Konzerngeschäftsführer an der Seite der Verleger alle Zeitschriften und digitalen Aktivitäten des Unternehmens. Er startete in Deutschland unter anderem Magazine wie "Grazia" und "Ok!" und baute die Klambt-Standorte in Hamburg und Berlin auf.
Philipp Welte, bei Burda zuständig für die nationalen Medienmarken, fällt der Abschied von Hubert offensichtlich schwer:
"Reinhold Hubert ist einer der besten Blattmacher und Produktentwickler unserer Industrie, und er hat bei Burda eine goldene Ära des Magazinverlegens geprägt. Was ihn auszeichnet, ist die große Empathie, mit der er Menschen innerhalb des Unternehmens führt, sein feines Gespür für die sich immer schneller ändernden Wünsche der Konsumenten und seine tiefe Liebe zum journalistischen Handwerk."
Für Huberts Erfolg sprechen, laut dem Verlag, auch die Zahlen: In den vergangenen 21 Jahren wuchs das von ihm verantwortete Titelportfolio von sieben periodisch erscheinenden Zeitschriften auf 57 – alle unter dem Dach von Burda Life. 1994 war Hubert vom Bauer-Verlag zu Burda gewechselt und hatte als Geschäftsführer noch im gleichen Jahr die Frauenzeitschrift "Lisa" gegründet. Ab 1996 führte er zudem den Aenne Burda Verlag und restrukturierte ihn. 1998 übernahm er zusätzlich die Leitung des Senator Burda Verlag und führte diesen 1999 mit dem MFI Verlag zusammen.
Auch Reinhold Hubert selbst, der Welte noch weiterhin beraten soll, scheint der Abschied nicht leicht zu fallen: "Burda ist Teil meines Lebens und wird es immer bleiben. Ich bedanke mich bei Hubert Burda und bei allen Kollegen, vom Vorstand bis zu jedem Auszubildenden, die meine Zeit hier so einzigartig gemacht haben."
Der Weggang von Labinsky hat auch personelle Konsequenzen bei Klambt. Kathrin Jansen, bislang Verlagsleiterin von "Ok" und "In - das Premium Weekly" steigt auf. Sie wird zum 1. Oktober neben Nicole Schumacher zur weiteren Geschäftsführerin der Verlagsbereiche Ok Verlag und In Verlag innerhalb der Mediengruppe Klambt. Ralf Meyke, bislang Verlagsleiter des 2014 gegründeten Klambt Programmzeitschriften Verlages, wird zum gleichen Zeitpunkt neben Nicole Schumacher und Rüdiger Dienst zum weiteren Geschäftsführer bei Klambt Programmzeitschriften berufen. Beide folgen in der jeweiligen Position dem scheidenden Labinsky. Darüber hinaus wird Tatjana Schatz, bislang Leiterin Steuern der Mediengruppe Klambt, die neu geschaffene Position Leitung Konzernfinanzen übernehmen.