Dabei verbuchte Burger King zunächst erste Erfolge: "90 Prozent der Gerichtsverfahren gegen die Yi-Ko Holding konnten innerhalb von 90 Tagen beigelegt werden. Wir stellten erhebliche Verbesserungen der Gästezufriedenheit sowie der operativen Leistung fest. Hunderte Manager der von der Yi-Ko Holding betriebenen Restaurants wurden erneut auf die operativen Standards der Marke Burger King geschult."

Doch all diese Maßnahmen griffen offenbar nicht. "Trotz der anfänglichen Erfolge musste BKE feststellen, dass die Yi-Ko erneut gegen die getroffenen Vereinbarungen verstieß", erklärt Burger King. "Dies beinhaltete unter anderem, dass der ehemalige Geschäftsführer der Yi-Ko fortwährend Einfluss auf das Tagesgeschäft nahm, dass wiederholt gegen Arbeitsverträge verstoßen wurde und dass die Schichten der Restaurants unterbesetzt waren. Basierend auf den Ergebnissen unserer eigenen Untersuchungen und den wiederholten Verstößen gegen die Vereinbarungen durch die Yi-Ko, hat BKE den Entschluss gefasst, alle Franchiseverträge mit der Yi-Ko mit sofortiger Wirkung zu beenden." Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" sagte Bork: "Die Ursache war unseres Erachtens, dass sich Herr Yildiz erneut ins Tagesgeschäft eingemischt hat". Das Problem dabei: "Wir teilen nicht dieselben Vorstellungen, wie man ein Unternehmen führen sollte."

"Die Kündigung stellt für uns nur den letzten Schritt dar", sagt Andreas Bork, Vice President & General Manager, Burger King Central Europe. "Leider mussten wir aufgrund der wiederholten Verstöße der Yi-Ko gegen operative und arbeitsrechtliche Standards sowie der daraus resultierenden Rufschädigung feststellen, dass die Yi-Ko kein Teil der Burger King-Gemeinschaft bleiben kann."

Der Entscheidung vorangegangen waren auch erneute Recherchen des RTL-Teams um Günter Wallraff, das die Misstände in einer Reportage Ende April aufgedeckt hatte und nun die Geschäftsführung mit ihren neuen Erkenntnissen konfrontierte. Auch die "Bild-Zeitung" berichtete. RTL wird am kommenden Montag, den 24.11., um 22:15 Uhr in der Sendung „Team Wallraff – Reporter prüfen nach“ darüber berichten.(dpa/fs)

Update: Der Schnellrestaurant-Betreiber Yi-Ko wehrt sich gegen die fristlose Kündigung durch Burger King. Betroffen sind alle 89 Filialen des Stader Unternehmens. Die Restaurants sollen weiter geöffnet bleiben, solange Ware vorhanden sei, sagte der Interims-Geschäftsführer von Yi-Ko, Dieter Stummel, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Das "Handelsblatt" (Donnerstag) zitiert den Rechtsanwalt, er wolle mit einer einstweiligen Verfügung vor Gericht erreichen, dass die Restaurants vorerst weitermachen können. Die Kündigung am Dienstagabend sei überraschend erfolgt. Eine schwerwiegende Vertragsverletzung liegt Stummels Überzeugung nach nicht vor. Sollten die Filialen nicht mehr öffnen können, wäre die Insolvenz des Unternehmens die Folge, sagte er.