
CDU-Skandal: Raab-Managerin Gaby Allendorf und die Scheinrechnungen
Gut ein Jahr nach ihrer Verwicklung in die "Bahn-Affäre" gerät Agenturchefin Gaby Allendorf erneut in die Schlagzeilen. Diesmal hat die Managerin von Stefan Raab mit einem kapitalen Parteispenden-Skandal zu kämpfen.
Gut ein Jahr nach ihrer Verwicklung in die "Bahn-Affäre" ist die Kölner PR-Beraterin Gaby Allendorf erneut in die Schlagzeilen geraten. Diesmal geht es um Scheinrechnungen an die hessische Stiftung Kloster Eberbach. Laut Mainzer "Allgemeine Zeitung" könnten damit in Wahrheit Dienstleistungen für die rheinland-pfälzische CDU abgerechnet worden sein - ein Fall von verdeckter Parteienfinanzierung. Die CDU in Rheinland-Pfalz steckt derzeit in einem Spendensumpf.
Allendorf und die merkwürdigen Kloster-Rechnungen sind dabei allerdings nur ein Nebenkriegsschauplatz. In der Hauptsache geht es um den Vorwurf, dass Agentur- und Beratungsleistungen für die Partei illegal über die staatlich alimentierte CDU-Landtagsfraktion abgerechnet wurden. Wegen des Verdachtes der Untreue ermittelt die Staatsanwaltschaft Mainz gegen den früheren Parteichef Christoph Böhr, Ex-Fraktionsgeschäftsführer Markus Hebgen und gegen Carsten Frigge, den Mitgründer der Düsseldorfer Management- und Kommunikationsberatung C4. Frigge musste im vergangenen November als Hamburger Finanzsenator zurücktreten. In Mainz hat sich die derzeitige CDU-Parteispitze unterdessen von den Geschäftspraktiken ihrer Vorgänger distanziert.
Gaby Allendorf betreibt in Köln u.a. die Agentur Allendorf Media, die sich auf ihrer Website als "Agentur für Personen-PR und Reputations-Management" positioniert. Prominentester Allendorf-Kunde ist TV-Moderator Stefan Raab. Beim Reputations-Management in eigener Sache ist die 51-Jährige bereits tätig geworden. Ihr sei nicht bewusst gewesen, "dass ich nach dem Parteiengesetz mein Honorar nicht an die vom Auftraggeber vorgegebene Stiftungsadresse hätte berechnen dürfen", erklärte sie der "Bild-Zeitung". Die Gelder habe sie an die Stiftung zurückgezahlt. Im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass Allendorf an verdeckten Social-Media-Aktivitäten für die Deutsche Bahn beteiligt war. Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) hatte Allendorf deshalb öffentlich gerügt.