
Top 5:
CMO of the Year: Die Shortlist 2016
Wer wird Marketingchef des Jahres? Serviceplan und W&V präsentieren die Nominierten und ihre Meilensteine.

Foto: Unternehmen
Wer wird Marketingchef des Jahres? Serviceplan und W&V präsentieren die Nominierten und ihre Meilensteine. Der Gewinner wird übrigens am 29. September in München bekannt gegeben.
Uwe Hellmann von der Commerzbank
Mit kontinuierlicher Kommunikation führt der Leiter Brand Management und Corporate Marketing die Großbank langsam aus den roten Zahlen
Kommunikativ bleibt Uwe Hellmann seiner Strategie treu: „Die Bank an Ihrer Seite“ setzt diesen September mit „Lena 3.0“ erneut auf die joggende Filialdirektorin. Mit Erfolg: Seit dem Start der Kampagne (Agentur: Thjnk) Ende 2012 ist die spontane Werbeerinnerung um 75 Prozent gestiegen. Besonders im Privatkundensektor agiert die Commerzbank stark: Sie betreut weltweit circa 16 Millionen Personen. Im vergangenen Jahr konnte sie 820 000 Neukunden gewinnen, dreimal mehr als noch 2013. Damit ist die Commerzbank zwar nicht raus aus den roten Zahlen, der Negativtrend wird kommunikativ jedoch besser aufgefangen als in der restlichen, krisengeschüttelten Branche.
Ein weiteres Zeichen für den Aufwärtstrend: Die Commerzbank plant keine Filialschließungen. Auch im Bereich Digitalisierung positioniert sie sich stark und bietet als erste Bank in Deutschland eine App für den digitalen Kontoumzug. Bankgeschäfte per Text-, Audio- und Videochat sind so rund um die Uhr möglich.
Ola Källenius von Mercedes-Benz
Ein Rekordjahr jagt das andere für Mercedes-Benz. Der Schwede bringt die Traditionsmarke auf die Überholspur
Seit Januar 2015 verantwortet Ola Källenius Marketing und Vertrieb von Mercedes-Benz und ist damit das jüngste Mitglied im Konzernvorstand. Der 47-jährige Schwede gilt als Anwärter auf die Nachfolge von Daimler-Chef Dieter Zetsche. Källenius hat die Weichen für den neuen Erfolg der über 100 Jahre alten Marke gestellt, indem er die Strukturen und Prozesse im Marketing modernisiert hat. Nie hat Daimler mehr Fahrzeuge verkauft als 2015, allein zwei Millionen der Marke Mercedes-Benz; ein Plus von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Es war das fünfte Rekordjahr in Folge.
Im März belegt Mercedes-Benz erstmals Platz eins im Imageranking der „Auto-Zeitung“. Bis 2020 will Källenius die Marke zum Premiumhersteller Nummer eins machen – nicht zuletzt, indem verstärkt Frauen angesprochen werden. Dabei trägt Källenius die Verantwortung auch für mutige Entscheidungen. Zum Beispiel für die Gründung der Boutique-Agentur Antoni.
Adalbert Lechner von Lindt & Sprüngli
Dem Österreicher ist ein Spagat gelungen: Die Maîtres Chocolatiers stehen für Tradition, dank Produktinnovationen aber auch für Trends
Fast ein Vierteljahrhundert steht Adalbert Lechner bereits im Dienst der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli. Seit 2011 ist der promovierte Jurist Mitglied der Geschäftsführung und verantwortet dort den weltweit viertgrößten Schokoladenmarkt. Es läuft für Lindt: Trotz hoher Rohstoffpreise gewann die Marke zum siebten Mal in Folge Marktanteile. In Deutschland lag das Wachstum zuletzt bei sieben Prozent.
Nach süßen 17 gemeinsamen Jahren mit FCB hat Lechner sich für die Kampagne zur Einführung der jungen Lifestylemarke Lindt Hello eine neue Agentur gesucht: Rapp Germany.
Stefan Magel von Penny
Nach jahrelangem Verlustgeschäft gelingt dem Handelsspezialisten in diesem Jahr der Turnaround für den Discouter
Zuerst hat Stefan Magel Toom Baumarkt saniert, 2011 wechselte er dann zu einer weiteren Rewe-Tochter: Penny. Auch der Discounter wird 2016 wieder Gewinne verbuchen. Nicht der einzige Erfolg von Handelsspezialist Magel: Vergangenes Jahr wurde Penny zum zweiten Mal in Folge zum beliebtesten Discounter gewählt – und landete damit vor Lidl und Aldi.
2016 appellieren Magel und Serviceplan mit einer Comic-Kampagne an das gute Gewissen der Penny-Kunden: Neben Preis, Qualität und Erreichbarkeit gewinnt nämlich auch Nachhaltigkeit als Verkaufsargument an Bedeutung. „Grün genießen, sparen und engagieren“ mit Janosch-Figur Günter Kastenfrosch schlägt mehrere Fliegen mit einer Klappe. Magel geht weiter mutig neue Wege: das Projekt „Bio-Helden“ zum Verkauf von Bioware mit äußerlichen Makeln, Onlineclips mit Christian Ulmen, ein eigenes Live-Kundenradio, ein Foodtruck. All das dient der Marke und bringt sie dorthin, wo sie gern sein möchte: nah am Kunden.
Hans-Christian Schwingen von der Deutschen Telekom
Vom Beamtenapparat ist kaum noch etwas zu spüren. In zehn Jahren hat der Exwerber das Image des Telco-Riesen gedreht
Vor zehn Jahren wusste niemand, was aus der Telekom werden würde. Heute steht der Netzspezialist besser da, als man es sich in Bonn hätte erträumen können. Die Telekom ist ein attraktives Unternehmen geworden. Mit Hans-Christian Schwingen steht ein ehemaliger Werber an der Spitze des Marketings. Begonnen hat er seine Karriere bei Springer & Jacoby. Der Leiter Markenstrategie und Markenkommunikation hat die Deutsche Telekom zum umsatzstärksten Telekommunikationsanbieter in Deutschland gemacht; selbst im deutschen Mobilfunkmarkt holt er auf. Vor allem aber hat Schwingen das „T“ in den Köpfen verankert (Agentur: Serviceplan). Genauso wie die Farbe Magenta steht es inzwischen für das Unternehmen und verbindet Marke und Konsumenten.
Der Preis wurde 2014 von Serviceplan und W&V gemeinsam mit den Partnern des Innovationstages – „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, G+J EMS und IP Deutschland – sowie von dessen Medienpartnern „Capital“ und „N-TV“ ins Leben gerufen, um die Relevanz und Rolle des CMO in Deutschland zu unterstreichen. Nach Ian Robertson von BMW und Godo Röben von Rügenwalder Mühle wird diesen Herbst zum dritten Mal ein CMO die Auszeichnung bekommen.
Mehr dazu lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der W&V Nr. 38.