
Sapient Nitro:
Cannes: Tweets per Fernschreiber
Via "Social Stock Ticker" bekommen die Besucher des Werbefestivals in Cannes alle aktuellen Löwen-Tweets mit: Die Digitalagentur Sapient Nitro will an die Nachrichtenticker klassischer Zeitungsredaktionen erinnern. Und zeigen, dass Analoges aus der digitalen Welt Aufmerksamkeit auf soziale Netze lenkt.
Via "Social Stock Ticker" bekommen die Besucher des Werbefestivals in Cannes alle aktuellen Löwen-Tweets mit: Die Agentur Sapient Nitro will an die Nachrichtenticker klassischer Zeitungsredaktionen erinnern. Und damit zeigen, dass Analoges aus der digitalen Welt "ungeahnte Aufmerksamkeit" auf soziale Netze lenkt. Der "Social Stock Ticker", eine Erfindung des britischen Teams von Sapient Nitro, überträgt das soziale Netz unserer Zeit in den Stil des frühen 20. Jahrhunderts, als Nachrichten per Fernschreiber in den Redaktionen eintrafen.
Unter einer gläsernen Kuppel druckt der Ticker alles auf kleine Papierstreifen, was in der Twitter-Welt mitgeteilt wird. Cannes ist der erste Ernstfalleinsatz des Social Stock Tickers. Zwei Geräte drucken die neuesten Lions-Tweets aus. "Als die Festival-Organisatoren von unserem Gerät hörten, wollten sie sofort eines fürs Pressezentrum haben. Als sie es dort sahen, orderten sie gleich ein zweites Gerät für die viel besuchte und im Werbemarkt hart umkämpfte Delegierten-Anmeldezone", erzählt Malcolm Poynton, CCO Europe bei Sapient Nitro: "Ein Manager bestellte sich das Gerät vom Fleck weg für sein Unternehmen."
Der Zweck des Tickers ist es, Unternehmern die Augen für die Wichtigkeit von sozialen Netzen, speziell Twitter, zu öffnen. "Praktisch alle CEOs der Top-500-Unternehmen verfolgen ständig ihre Aktienticker. Aber nur 2,5 Prozent sind auf Twitter", erklärt Joachim Bader, Executive Director DACH bei Sapient Nitro. Dabei gehöre der Ruf in sozialen Netzen, der 'Social Value', ebenfalls zum Image. Eine Auswertung zu positiven und negativen Tweets könne der Social Stock Ticker für jedes Unternehmen filtern: "Er gehört eigentlich in jede Top-500-Chefetage."
Die Idee, Tweets zu drucken, ist nicht mehr ganz taufrisch: Es gab bereits Installationen, die zum Beispiel die schiere Menge an (unnützen) Mitteilungen via Twitter veranschaulichten, indem die Tweets auf Thermopapier (zum #Aufschrei) oder Streifen (anlässlich der Buchmesse 2011) ausgedruckt wurden. Für den professionellen Einsatz in Unternehmen war Twitter auf Papier aber bislang kein Thema.