
DGVN:
Cheil Germany: Blaue Liebesschlösser gegen Zwangsheirat
Die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) setzt sich mit einer Initiative gegen Zwangsheirat ein. Cheil Germany hat dafür eine Spenden-Kampagne entwickelt, die ein weltweites Phänomen kreativ nutzt - die "Liebesschlösser" an Brücken.
Die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) setzt sich mit einer Initiative gegen Zwangsheirat ein. Die Agentur Cheil Germany mit Sitz in Schwalbach am Taunus hat dafür eine Kampagne entwickelt, die ein weltweites Phänomen kreativ nutzt - die "Liebesschlösser" an Brücken.
Diese Schlösser gelten als Zeichen für ewige Treue, allein auf der Hohenzollernbrücke in Köln sind es mittlerweile rund 160.000. In der Regel künden sie von selbstbestimmten und freiwilligen Partnerschaften, dieses emotionale Umfeld nutzt die Agentur, um auf das Unrecht der Zwangsheirat hinzuweisen: Cheil hat 3500 blaue Liebeschlösser in Form des Kampagnen-Mottos "Free the forced" an der Hohenzollernbrücke befestigt. Junge Paare und Passanten sollen so motiviert werden, nicht nur selbst ein Schloss zu befestigen, sondern durch eine Spende und Lösen eines der Kampagnenschlösser eine Zwangsverheiratete symbolisch zu "befreien".
Alle Zahlenschlösser sind mit einem QR-Code versehen, dieser führt via Smartphone-App zu einer Spendenseite, wo man per Lastschrift oder Kreditkarte spenden kann. Danach wird der passende Zahlencode für das Schloss angezeigt, das der Spender dann öffnen und als Erinnerung und Dankeschön mitnehmen kann. Für die Aktion wurden eigens zwei kostenlose WLAN-Hotspots auf der Brücke eingerichtet. Die Spenden gehen zu gleichen Teilen an den UN-Treuhandfond zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen sowie Agisra, die Kölner Informations- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen.
PR- und Social Media-Aktivitäten tragen das Thema in die breite Öffentlichkeit. Die Aktion soll auf weitere bundesdeutsche Städte ausgedehnt werden und eventuell auch international durchgeführt werden. Roland Rudolf, Executive Creative Director bei Cheil Germany: "Wir waren wirklich erschüttert, als wir lasen, dass weltweit 60 Millionen Mädchen vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet werden und das Problem 'Zwangsverheiratung' auch in Deutschland derart aktuell ist." Hierzulande suchen jedes Jahr mindestens 3.500 Mädchen und Frauen nach Hilfe, weil sie von einer Zwangsverheiratung bedroht oder betroffen sind. "Für uns ging es darum, mehr zu tun, als mit Anzeigen oder Plakaten Opfer zu zeigen und vielleicht Betroffenheit auszulösen", so Rudolf. "Mit den Möglichkeiten kontextbasierender Kommunikation und der Einbindung von Smartphones in die Kampagne, können wir die Menschen an einem stark frequentierten Ort wie der Hohenzollernbrücke unmittelbar emotional erreichen und aktivieren. Ich könnte mir keinen besseren Ort für den Start der Kampagne vorstellen."