
Bauer Media Group:
Closer vs Thomalla: Narbe am Dekolleté bleibt Fall für den Richter
"Tatort"-Darstellerin Simone Thomalla klagt weiter gegen Bauers Yellow-Titel "Closer" – wegen eines Berichts über ihr Dekolleté.
Das Dekolleté von Schauspielerin Simone Thomalla beschäftigt erneut die Justiz. Das Oberlandesgericht München verhandelte jetzt in zweiter Instanz über die Frage, ob ein Bericht darüber einen schwerwiegenden Eingriff in die Privatsphäre der 49-Jährigen darstellt. Die Bauer-Zeitschrift "Closer" hatte in einer Ausgabe vom Dezember 2012 eine Narbe in Thomallas Brustbereich zum Anlass für Spekulationen genommen, ob sie sich einer Brustoperation unterzogen habe. Auf dem Titel hieß es damals: "'Tatort'-Kommissarin plötzlich mit großer Narbe im Ausschnitt - Heimliche Brust-OP?" Im Heftinneren wurde dann gefragt, ob Simone Thomalla bei ihrer "Attraktivität und Erotik" nachgeholfen habe. Doch da war besagte Narbe bereits sieben Jahre alt.
Simone Thomalla fordert vom Bauer Verlag 20.000 Euro Schmerzensgeld sowie 1600 Euro Anwaltskosten. Das Landgericht München I hatte die Forderung im vergangenen Jahr abgewiesen. Bauer beruft sich unter anderem darauf, dass die Schauspielerin selbst ihr Aussehen gezielt der Öffentlichkeit offenbare. Unter anderem habe sich Thomalla 2010 für den "Playboy" ausgezogen.
Doch Simone Thomalla ging in Berufung. Die Vorsitzende Richterin Eva Spangler schloss jetzt auf Antrag von Thomallas Anwalt die Öffentlichkeit von der Verhandlung aus, da die Erörterungen über die Herkunft der Narbe ein intimes Detail aus dem Privatleben der Schauspielerin beträfen. Thomalla selbst erschien nicht zur Verhandlung.
ps/dpa