Um sein Billig-Image zu verteidigen, setzt Aldi inzwischen teilweise im Wochentakt öffentlichkeitswirksam den Rotstift bei immer neuen Produktkategorien an. Erst am vergangenen Wochenende senkte der Marktführer die Preise für verschiedene Frühstücksprodukte wie Cerealien oder Müsli. Eine Woche davor hatte er bereits Eier und Instant-Kaffee verbilligt. Zuvor waren die Preise für Wurstwaren, Reis und Butter gesenkt worden.

Coca-Cola Deutschland kann der durch die Preisschlacht ausgelöste Preisverfall bei seinem wichtigsten Produkt nicht recht sein. Nach Informationen des Fachblattes "Lebensmittel Zeitung" wollte der Markenartikler in diesem Jahr eigentlich eine Preiserhöhung durchsetzen. Da war der Konflikt mit den selbstbewussten Handelsriesen wohl vorprogrammiert.

Der Handelsexperte Matthias Queck vom Marktinformationsdienst Planet Retail rechnet dennoch nicht damit, dass der Rauswurf von Coca-Cola bei Lidl endgültig ist. "Das ist wahrscheinlich ein Machtspiel, auf welchen Preis man sich am Ende einigt." Doch sei es denkbar, dass der Händler es darauf ankommen lasse, ein paar Wochen ohne Coca-Cola dazustehen, um seine Macht zu zeigen.

Doch egal wie der Kampf um die Cola ausgeht, der Preiskampf im deutschen Lebensmittelhandel dürfte in den kommenden Monaten eher an Intensität gewinnen. Gut zwei Jahre lang sei es beim Thema Preissenkungen relativ ruhig gewesen, meint Wolfgang Aldwarth, Handelsexperte bei der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Die steigenden Rohstoffpreise hätten Rotstiftaktionen kaum zugelassen. "Und Preiserhöhungen kommuniziert man natürlich nicht." Doch jetzt sei der Anstieg der Rohstoffpreise abgeflaut. Es gebe wieder Spielraum. Der Experte ist deshalb überzeugt, "dass Preissenkungen in diesem Jahr wieder eine größere Rolle im Wettbewerb spielen werden".