
Constantin Medien wird mit 48 Millionen Euro entschädigt
Die heutige Constantin Medien AG erhält eine hohe Entschädigung aus Fehlinvestitionen des früheren EM.TV-Managements um die Brüder Thomas und Florian Haffa.
Der Medienkonzern Constantin Medien streift seine Altlasten ab und erhält nach einem jahrelangen Rechtsstreit 48 Millionen Euro Entschädigung für Managementfehler der Vorgänger-Firma EM.TV. Die Aktionäre haben sich auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am Dienstag in München fast einstimmig dafür ausgesprochen, einen Vergleich mit zwei Haftpflichtversicherungen anzunehmen. Wie das Unternehmen mitteilt, ziehe der Konzern einen Schlussstrich unter die jahrelangen Prozesse über Fehlinvestitionen des früheren EM.TV-Managements um die Brüder Thomas und Florian Haffa.
Die Brüder Haffa seien ”ein unvertretbares und die Existenz der Gesellschaft gefährdendes Risiko eingegangen“, so Vorstandschef Bernhard Burgener. Vor allem mit dem Einstieg in die Formel 1 hatten die früheren Börsenlieblinge des Neuen Marktes sich übernommen. Durch den überteuerten Kauf sei EM.TV ein Schaden von 148 Millionen Euro entstanden, sagt der Constantin-CEO. Den ausgehandelten Vergleich bezeichnete er angesichts des Schadens als angemessen und fair.
Mit den Einnahmen aus dem Rechtsstreit will sich das Unternehmen nach Verlusten in diesem Jahr in die schwarzen Zahlen retten. Die 48 Millionen Euro Entschädigung würden dringend gebraucht, so Burgener. Auch dadurch könne für 2009 vermutlich eine Dividende von vier bis sechs Cent pro Aktie bezahlt werden. Constantin Medien fußt auf einer Dreier-Allianz der Medienfirma EM. Sport, der Filmfirma Constantin und der Schweizer Highlight Communications. Der Umsatz des neuen Konzerns mit rund 1.000 Beschäftigten ist infolge der Verschmelzung bis Ende September um mehr als 130 Millionen Euro auf 356,3 Millionen Euro gestiegen.