
Studie:
Crowdfunding: Ein einfaches "Dankeschön" reicht nicht
Bei der Mehrheit der Projekte, die letztendlich finanziert werden, sieht es nach zwei Dritteln der Einsammelphase eher düster aus. Entscheidend ist auch die Art der Anreize für Geldgeber.
Der Erfolg stellt sich bei Crowdfunding-Projekten zumeist sehr spät im Sammelprozess ein. Bei der Mehrheit der Projekte (59 Prozent), die letztendlich finanziert werden, sieht es nach zwei Dritteln der Einsammelphase eher düster aus. Das zeigt eine Studie der beiden Wissenschaftler Paulo Crosetto und Tobias Regner, die anlässlich des diesjährigen Kongresses der European Economic Association in Mannheim vorgestellt wurde. Crosetto und Regner analysierten hierfür mehr als 2.000 Projekte der deutschen Crowdfunding-Plattform Startnext.
Rund drei von fünf erfolgreichen Projekten sammelten die meisten Spenden im letzten Drittel ihrer festgelegten Sammelzeit. Fast ein Fünftel aller Zugaben gehen an Projekte, die schon ihr festgelegtes Ziel erreicht haben. Nur vier Prozent der Projekte sind sogenannte "Rockets", die innerhalb weniger Tage ihr Ziel erreichen.
Spenden für neue Projekte werden selten nur aus Altruismus oder Enthusiasmus für Innovation gegeben. Nur ein Fünftel der Gaben erfolgt wegen der Sache selbst oder einem einfachen "Dankeschön", so die Ergebnisse der Studie. Damit ein Projekt erfolgreich ist, muss die Belohnung stimmen.
Gut kommt es an, wenn mit dem Produkt gelockt wird, also eine Art Pre-Sales veranstaltet wird. Ein neues Album oder ein Comic öffnet eher die Geldbeutel als ein Treffen mit der Band oder eine Stunde Unterricht im Comiczeichnen. Außerdem entscheidend für den Erfolg: Belohnungen, die das soziale Image der Unterstützer pushen. Hierzu zählt alles, was dem Geldgeber helfen könnte zu zeigen, dass er"dabei war" - beispielsweise T-Shirts oder ein öffentliches Dankeschön.