
DABplus-Befürworter melden sich zu Wort
ADAC, ARD, die Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR), Deutschlandradio, der Sendernetzbetreiber Media Broadcast sowie die Industrieverbände VDA und ZVEI pochen auf den Neustart des digitalen Radios - und nehmen einmal mehr Bezug auf die Kritik des VPRT.
Die Diskussion um die Zukunft des Projekts Digitalradio hält an. Wenige Tage vor der geplanten Abstimmung des Privatfunkverbands VPRT über die Frage, ob die kommerziellen Sender weiter am Neustart des Projekts in Form von DABplus festhalten wollen, haben sich die Digitalradio-Befürworter in einer gemeinsamen Pressemitteilung für das Vorhaben ausgesprochen. ADAC, ARD, die Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR), Deutschlandradio, der Sendernetzbetreiber Media Broadcast sowie die Industrieverbände VDA und ZVEI erklären darin, dass sie weiter auf eine Digitalisierung des terrestrischen Hörfunks "DABplus" hinarbeiten. Die sieben Organisationen wolen klarstellen, dass es aus ihrer Sicht im Radiomarkt zur schrittweisen Umstellung des heutigen terrestrischen analogen Hörfunks auf digitalen Hörfunk "keine naheliegende zukunftsfähige Alternative" gebet.
Nur mit dem geplanten Neustart des Digitalradios (DABplus) sei es möglich, mit der rasanten Entwicklung des Informations- und Unterhaltungsbedürfnisses der Hörer auch in der mobilen Anwendung Schritt zu halten. "Die junge Generation der Radiohörer und Autofahrer ist durch ein multimedial ausgerichtetes Medienverhalten geprägt und erwartet mehr vom Medium Hörfunk als das heutige UKW-Radio bieten kann", heißt es. Ein Verzicht auf die Digitalisierung der Terrestrik führ in eine "hörfunkpolitische Sackgasse". Davon abgesehen würde sich die deutsche Medienlandschaft von der aktuellen europäischen Entwicklung abkoppeln und sich auf einen verhängnisvollen Sonderweg begeben.
Insbesondere für die Autofahrer als einer der größten Gruppen von Hörfunknutzern sei der Start von (DABplus unverzichtbar, betonen VDA und ADAC. Nur so kann die heutige Kapazitätsbegrenzung bei der Übertragung von Verkehrsinformationen überwunden und eine optimale und erweiterte Versorgung der Autofahrer mit Warn- und Verkehrsinformationen gewährleistet werden. "Andere Übertragungstechnologien sind für die nahe Zukunft nicht als akzeptable Alternativen für die Autofahrer erkennbar", heißt es.
VPRT-Vize Hans-Dieter Hillmoth hatte vor einer Woche in einem Interview mit dem Kontakter in Aussicht gestellt, dass der Privatfunkverband aufgrund vieler Unwägbarkeiten und mangelnder wirtschaftlicher Perspektive den DABplus-Start in Frage stellen und über die Teilnahme der Kommerziellen Ende Juni abstimmen werde. Der Verband fühlt sich an das erste DAB-Debakel erinnert.