Wieviel Geld dürfte Daimler mit dem gescheiterten Maybach-Projekt in den Sand gesetzt haben?

Das kann man nicht so genau sagen. Aber bestimmt mindestens 100 Millionen Euro.

Wie bewerten Sie die Entscheidung, die Maybach-Produktion nun einzustellen und stattdessen die Anzahl der S-Klasse-Modelle von drei auf sechs zu verdoppeln?

Ökonomisch ist die Entscheidung natürlich richtig. Es ist wirtschaftlich auf jeden Fall tragfähiger, die Modellpalette der S-Klasse auszuweiten und dort mit Sonderausstattungen die Luxusklientel zu befriedigen. Selbst wenn die Maybach-Zahlen irgendwann besser geworden wären: für einen Konzern, der mehr als eine Million Autos im Jahr baut, würde es ewig ein Nischenangebot bleiben. Andererseits ist es für eine Premiummarke wie Mercedes natürlich trotzdem schlecht, wenn im Superluxus-Segment der krönende Abschluss fehlt.

Wie ist Ihre allgemeine Markteinschätzung für das Luxussegment?

Das Segment ist durchaus wichtig und wird auch weiter wachsen. In Russland, China oder Indien ordern die, die es sich leisten können, auch schon mal zwei oder drei Luxuskarossen auf einmal.


Autor: Markus Weber

Markus Weber ist seit 20 Jahren Mitglied der W&V-Redaktion. Als Nachrichtenchef ist er für die aktuellen Themen auf wuv.de zuständig. Darüber hinaus ist er innerhalb der Redaktion der Themenverantwortliche für "CRM & Data". Aufgewachsen ist Markus auf einem Bauernhof im Württembergischen Allgäu. Mit fünf Geschwistern.