TechTäglich:
Das neue iPad Pro im W&V-Dauertest: 7 spannende Fakten
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem iPad-Pro-7-Tage-Test und der Simpsons-Evolution im Video.
Das neue iPad Pro im W&V-Dauertest: 7 spannende Fakten
Wie macht sich das neue iPad Pro 2021 (ab 879 Euro, bis max. 2579 Euro) von Apple im Alltag? W&V hat das Tablet in den letzten Tagen im Dauer-Einsatz genutzt. Abseits von Pluspunkten wie vier Audiolautsprechern, Pencil-Support, dualer Rückkamera, Face ID und LiDAR Scanner – hier sind 7 wichtige Fakten, die Sie vor einer Kaufentscheidung kennen müssen.
Fakt 1: Echte Pros greifen zum 12,9" Tablet.
Apple hat zwei neue Pro-Modelle veröffentlicht – im gleichen Design wie 2020. Wer sein Tablet "nur" zum Surfen, Mailen und YouTuben auf dem Sofa nutzen möchte, fährt mit dem handlichen 11"-Modell besser. Es wiegt in der WiFi/5G-Version nur 468 Gramm, das 12,9"-Modell hingegen 684 Gramm. Das große Aber: Beide taugen zur Working Station, doch das 12,9" ist das eigentliche Super-Pro-Modell. Denn Apple spendiert nur dem größeren der beiden Tablets (214,9 statt 178,5 mm breit; 280,6 statt 247,6 mm hoch; 6,4 statt 5,9 mm tief) das neue sogenannte "Liquid Retina XDR Display". Ist das ein Unterschied zum herkömmlichen 11er "Liquid Retina Display"? Ja, ein krasser, wie uns der Bildschirm-Vergleich im Test gezeigt hat. Das 12,9" Mini-LED-Panel, dessen Vorteile OLED-Screens (bei modernen TVs) ähneln, hat den Vorteil, echte Schwarzwiedergabe und einen extrem hohen Kontrast zu bieten. Obwohl beide Geräte einen schwarzen Bildschirm haben, ist das Schwarz des Mini-LED-Modells deutlich tiefer. In der Praxis bringt XDR ein intensiveres Filmerlebnis und bessere Beurteilung bzw. Qualität bei Foto- und Videobearbeitung dank 10.000 Mini-LEDs und einem Kontrast-Verhältnis von 1.000.000:1.
Gerade im Dark Mode von iOS 14 macht sich die Qualität des neuen Displays auch im restlichen iPad-Alltag positiv bemerkbar. Nachteil könnte ein sogenanntes "Blooming" sein. Helle Stellen bei Teilen des Displays traten bei vereinzelten Usern auf. In unseren Tests gab es bisher keinerlei Blooming-Effekte. Das Beweisvideo – das 12,9" ist schwärzer als schwarz:
Fakt 2: Der neue M1-Chip – eine andere Welt
Getestet habe ich nahezu alle neuen iPad-Modelle. In diesem Jahr ist das Prädikat "Quantensprung" gerechtfertigt. Dafür sorgt der neue hauseigene M1-Chip von Apple. Er wurde 2020 erstmals in den MacBooks und auch im neuen iMac 2021 verbaut, jetzt gelang der Sprung aufs Tablet. Das iPad Pro hat also nun die Geschwindigkeit des Mac. Und umgekehrt: Der Mac hat die außerordentliche Energieeffizienz und die thermischen Eigenschaften des iPad Pro. Wer hätte das zuvor gedacht? Alle Benchmark-Tests, z.B. mit Geekbench 5, zeigen eine enorme Leistungssteigerung zwischen den A12Z- und A14-Bionic-Chips, die im letztjährigen iPad Pro und iPad Air zu finden waren. Beinahe schon overpowered ist das neue iPad mit dem M1-Chip, er reizt die aktuelle Software nicht annähernd aus. Dazu später unten noch mehr...
Fakt 3: WiFi statt WiFi-Cellular reicht aus
Das 2021er setzt wie schon das 2020er iPad Pro auf WiFi-6. 5G-Anbindung ist neu. Genau an dieser Stelle lassen sich knapp 200 Euro sparen, wenn Sie zur WiFi- statt zur WiFi-Cellular-Variante greifen (Basic-Variante: 1199 statt 1369 Euro). Wer sich ein iPad Pro leisten kann, besitzt ohnehin wohl ein 5G-fähiges iPhone und kann dessen mobilen Hotspot zur 5G-Verbindung mit dem iPad Pro nutzen.
Fakt 4: "Center Stage" ist ein geniales Feature für Pro-Worker
Eine neue Funktion sticht heraus: Center Stage. Noch nicht gehört? Dann wird es Zeit: Die UltraWide-Front-Kamera des Geräts ermöglicht ein Sichtfeld von 122 Grad und kann so einen großen Bereich abdecken. Die nach vorne gerichtete FaceTime-Kamera schwenkt dynamisch mit, zoomt dabei rein und raus, abhängig davon, wie viele Personen sich vor der Cam befinden und vor allem, wo sie stehen oder sitzen. Apples Ziel ist es, das Video-Bild dynamisch anzupassen und immer alles Wichtige zu zeigen. Das gelingt extrem gut. Eine KI stützt die Kameraführung. Das Feature wird nicht nur in FaceTime, sondern auch in anderen Apps nutzbar sein. Zoom und Reincubate Camo haben jetzt schon per Update Kompatibilität mit Center Stage nachgereicht.
Fakt 5: Nie mehr ohne Thunderbolt
Das neue iPad Pro hat endlich den Thunderbolt-Anschluss spendiert bekommen (seit 2018 gab es USB-C). Das erleichtert die Verbindung zu Peripherie-Geräten, und nun lassen sich endlich auch in annehmbarer Zeit extrem große Videodateien zwischen iPad Pro und einer externen SSD hin- und herschubsen. Dank Thunderbolt ist nun auch eine Verbindung mit Audio-Interfaces möglich. Apples Videobearbeitungs-Programm iMovie ist damit auch in voller Auflösung mit Thunderbolt-3-Displays wie dem Pro Display XDR nutzbar.
Fakt 6: Kein neues Magic Keyboard kaufen!
In der Gerüchteküche gibt es jeden Tag neue Spekulationen. Eine hielt sich länger: Das Magic Keyboard der alten Generation passt nicht auf das neue 12,9" iPad Pro. Sparen Sie sich das Geld, wenn Sie ein MK von 2020 besitzen. Der Unterschied von 0,5 mm ist kaum spürbar. Ein Magic Keyboard (hier die 2021er-Variante) ist für mobile Worker unerlässlich, mit 339 Euro aber auch ein teures Extra.
Fakt 7: Die Software hängt (derzeit) hinterher
Das neue iPad Pro wird aktuell mit iOS 14 (bis 14.6) ausgeliefert. Diese Software hinkt der Hardware hinterher. Der einzige Makel des Tablets in unserem Dauertest. Multitasking, Widgets, Dateien-App, Multi-User-Support, ein Copy-and-Paste-Manager, mehr Trackpad-Gesten: Das muss Apple schnell (nach-)liefern. Am besten schon mit iOS 15, das am kommenden Montag auf der Keynote zum Start der Entwickler-Konferenz WWDC vorgestellt wird. Die Limitierungen unter iOS 14 sorgen dafür, dass das iPad Pro noch keine Full-Working-Station ist. Die Hardware schöpft jetzt noch nicht das Potenzial der neuen Maschinen aus. Erst ab September – denn dann wird iOS 15 die Beta-Phase hinter sich haben und für alle User bereitstehen.
Netflix-Top-10 der meistgestreamten Filme
Nummer 1 in über 70 Ländern, Top-Quoten in mehr als 90: Aktuell entwickelt sich die Zombie-Apokalypse "Army of the Dead" zum beliebtesten Netflix-Film. Die Story: Nach einem Zombie-Ausbruch in Las Vegas wagt eine Söldner-Truppe einen Raubüberfall ausgerechnet in der Quarantäne-Zone.
Wie der Streamingdienst verkündet hat, wurde der Streifen nach seinem Release vor vier Wochen inzwischen in 72 Millionen Haushalten angeschaut. Damit schafft es der Action-Kracher in die Top 10 der meistgesehenen Netflix-Filme aller Zeiten und zieht zunächst auf Platz 9 gleich mit George Clooneys "The Midnight Sky". Teil 2 ist bereits in Planung, Regie soll Matthias Schweighöfer führen, der schon in Teil 1 eine Rolle hat.
Das US-Portal Deadline nimmt die extrem guten Quoten von "Army of the Dead" zum Anlass für eine All-time-Top 10. Diese Filme sicherten sich bei Netflix die meisten Klicks:
Extraction (99 Millionen Klicks)
Bird Box (89 Millionen)
Spenser Confidential (85 Millionen)
6 Underground (83 Millionen)
Murder Mystery (83 Millionen)
The Old Guard (78 Millionen)
Enola Holmes (76 Millionen)
Project Power (75 Millionen)
The Midnight Sky (72 Millionen)
Army of the Dead (72 Millionen)
Erste smarte selbstladende Uhr aus Titan
"Ein Jahrzehnt Vorsprung" attestieren die Marktforscher von Above Avalon Apple in einer neuen Studie bei den Wearables. Nach neuesten Berechnungen der Analysten wird Apple 2021 rund 100 Millionen Wearables verkaufen. Zu dieser Kategorie zählen dann aber auch die AirPods. Sie sollen zusammen mit Apple Watch und Beats-Kopfhörer 30 Milliarden Dollar Umsatz generieren. In wenigen Jahren werde der Umsatz pro Jahr bereits auf bis zu 50 Milliarden US-Dollar steigen, erklären die Experten von Above Avalon.
Doch das hält die Konkurrenz nicht davon ab, neue spannende Produkte zu launchen. Aktuell sorgt das Schweizer Start-up Sequent mit seiner ersten smarten und selbstladenden Uhr aus Titan für Aufsehen in der Branche. Die Baseler setzen auf ein mikro-mechanisches Automatikwerk, das die Schwerkraft in elektrische Energie umwandelt. Das Modell bzw. die Kollektion "Elektron" präsentiert sich so als Mix aus traditioneller Schweizer Uhrenkunst und neuesten smarten Technologien wie einem solarbetriebenen Zifferblatt, das im Dunkeln leuchten kann. Auf Zahnräder und Schrauben verzichtet Sequent komplett. So setzt sich die Uhr aus nur neun Teilen zusammen.
Bei einer Standby-Zeit von zwei Jahren garantieren die Macher allen, die es sekundengenau nehmen, eine besonders präzise Zeitmessung, die nur +-0,3 Sekunden pro Tag abweicht. Das 55 Gramm leichte Gehäuse ist wasserdicht bis zu 50 Metern. Das Beste: Die smarte Titan-Uhr ist sowohl mit iOS als auch mit Android kompatibel. Wer zum Start bestellt, soll 30 Prozent Rabatt auf den regulären Preis erhalten. Die Elektron kostet in den USA 320, die Elektron HR 350 und die Elektron Transparent HR 360 Dollar. In Deutschland dürfen wir demnach mit Preisen zwischen ca. 260 und 300 Euro rechnen.
N26 sucht Party-People für den Kundenservice
Die Online-Bank N26 sucht in Griechenland kuriose Unterstützung für den Kundendienst. Das berichtet das Portal Finanz-Szene. Die Jobs werden von einem Outsourcing-Partner ausgeschrieben. Als Standort wird Athen in Griechenland angegeben. Die Interessenten müssen Deutsch sprechen. Erwünscht sind 40 Stunden Arbeit pro Woche. Bezahlt werden 1200 Euro pro Monat brutto. Das entspricht dem doppelten Mindestlohn in Griechenland – aber nur etwa zwei Dritteln des deutschen Mindestlohns.
Die Kundenbetreuung erfolgt per Chat, am Telefon oder via Email. Die Benefits sind außergewöhnlich: Wer genommen wird, erhält die Flugtickets nach Athen, zwei Wochen Gratis-Unterkunft und Hilfe bei der Wohnungssuche. Paradiesische Zustände sind offenbar auch garantiert, nämlich "Firmenfeste, Partys und Ausflüge während des ganzen Jahres". Aber besser erst arbeiten, dann Party...
32 Jahre Simpsons: Die Evolution im Video
Am 23. Mai endete beim US-TV-Sender Fox das 32. Staffelfinale der Kultserie "Die Simpsons". Seit 28. Februar läuft die deutsche Version auf ProSieben. Damit sind die Episoden um Homer, Marge, Bart & Co. die am längsten laufende US-Sitcom aller Zeiten. Drei Jahrzehnte Kult. Was kaum einer weiß: Die Figuren haben sich im Laufe der Zeit stark weiterentwickelt – sie bewegen sich anders, die Charaktere wurden angepasst und selbst die Pupillengrößen änderten sich im Laufe der Jahre.
Zwei der hauptverantwortlichen Zeichner des Teams um Simpsons-Erfinder Matt Groening, David Silverman und Al Jean, verraten jetzt erstmals Interna zur Evolution der Trickfiguren und legen frühe Skizzen offen. Eine erstaunliche Wandlung: Gelb ist eben doch nicht seit 32 Jahren Gelb.
Damit wünsche ich einen animierenden Mittwoch. Bis morgen bei TechTäglich.