Sonntagabend ballert der "Spiegel" ins eigene Tor: Einer der an der WM-Story beteiligten Autoren räumt bei Sky ein, dass die Redaktion Niersbachs Handschrift in einem brisanten Vermerk nicht überprüft habe. Dieser dient als roter Faden des Artikels – und wird Niersbach zugeordnet. Als Tatsachenbehauptung.

Statt des DFB steht vorerst der "Spiegel" mit dem Rücken zur Wand. Kaum einer teilt die Empörung über 6,7 Millionen, für die die "best party ever", wie ein "Bild"-Leser schreibt, eingekauft worden sein soll. Dem Magazin scheinen nicht nur solide Rechercheure, sondern auch Seismographen für Volkes Stimmung auszugehen.

Und dennoch: Der DFB muss erklären, wofür das Geld geflossen ist. Dafür darf Niersbach weder Unschuldslamm, noch Mann ohne Gedächtnis spielen: Solange die Kräfteverhältnisse so eindeutig sind, wird er auch unangenehme Eingeständnisse überleben. Also raus mit der Sprache!