
Kreation des Tages:
Der Vorgänger von Wall-E räumt mit Plastik auf
Ein Studentenfilm wärmt mit einer guten Geschichte, tollen Animationen und einem aktuellen Thema die Herzen. Der Held ist ein Müllsammelroboter.

Foto: Isart Digital
Schon mit der Hauptfigur erinnert der Abschlussfilm von Studenten der Computergrafik-Schule Isart Digital (Paris & Montréal) natürlich an den Pixar-Film "Wall-E - Der Letzte räumt die Erde auf".
Aufräumen ist auch der Job des Helden in diesem Clip. Der Letzte ist er aber nicht: Es ist zwar ein futuristisches, aber ein recht lebendiges, bewohntes Paris, in dem der Müllsammelroboter unterwegs ist. Und in der großen Stadt gibt es natürlich jede Menge Abfall; nicht einmal, den Müll einfach auf den Boden zu werfen, ist in dieser nahen Zukunft völlig aus der Mode gekommen.
Vor allem eine der unvermeidbaren Plastiktüten hat es dem Roboter angetan. Er nimmt allerhand auf sich, um sie einzufangen. Aber irgendwie ist das, man ahnt es schon, eine Sisyphos-Arbeit. Der Roboter Sam kämpft verbissen und außerordentlich erfinderisch. Zu beneiden ist er nicht. Und dann sind da ja auch noch die Tücken der Technik ...
Im Französischen drückt das schon der Titel aus; das Wortspiel mit "Saccage" ist auf Deutsch nicht ganz so schlicht wiederzugeben. "Saccage" ist die Verwüstung oder Plünderung - und weil das Verb "saccager" auch im Sinne von "in den Beutel/die Tüte Stecken" bedeutet, steckt in "Saccage" die ganze Tragweite der hervorragend erzählten Geschichte. Die mit einer leider immer noch zeitgemäßen Moral im Gewand einer erzählerisch und technisch starken Geschichte daherkommt.
Schön anzuschauen, was die Studenten hier auf die Beine gestellt haben. Auf der Isart lernen sie, mit Animation, Videoeffekten und Computergrafiken zu arbeiten. Diesem Studententeam ist das besonders gut gelungen: Für die 3-D-Special-Effects verantwortlich sind Alexandre Boesch-Brassens, Jonathan Breuer, Julie Mansuy, Nicolas Ocipski, Paul Gaulier, Samuel Ramamisoa, Sylvain Masson und William Rima; Musik und Sound Design: Victor de Lipski, Louis Fabre, Rébecca Laubin, Nicolas Lorion, Elissa Mleiel und Vincent Sergent.
Wie der Film entstand, zeigt ihr Making-of: