2. Facebook und Co. sind der natürliche Lebensraum des Kritikers: Mehr als zwei Drittel nutzen Social Media.

3. Der durchschnittliche Kommentator ist nicht besonders aktiv: Ungefähr 53 Prozent der Befragten gaben an, sich nur einmal im Monat oder gar seltener zu Nachrichten zu äußern. Treue Leser finden die User mit ihren Statements ebenfalls nicht: 59 Prozent überfliegen die Kommentare laut Studie nur ein paar Male im Monat. Meistens jedoch noch seltener.

4. Laut den Forschern unterscheiden sich die Profile der Kritiker und der Menschen, die ihre Äußerungen lesen: Im Gegensatz zu letzerer Gruppe sind die Kommentatoren eher Männer mit geringerem Einkommen, die zudem über einen niedrigeren Bildungsstand verfügen.

5. Die wichtigsten Gründe für einen Kommentar: die eigene Meinung oder starke Emotionen. 56 Prozent geben der Studie zufolge am ehesten ein Statement zu Themen ab, die die USA betreffen. Innenpolitik ist etwa ein beliebtes Thema.

Ob sich das Profil des amerikanischen Kritikers auf deutsche Verhältnisse übertragen lässt, ist fraglich: Die kulturellen Unterschiede zwischen den beiden Ländern dürften auch im Netz eine Rolle spielen. Beim Blick auf das Troll-Phänomen, das auch in Deutschland eine Rolle spielt, zeigen sich jedoch Überschneidungen. Bestes Beispiel hierfür ist etwa der Kommentator Uwe Ostertag, den die "FAZ" in der Reportage "Ich bin der Troll" vorgestellt hat.

Eine weitere Parallele zeigt sich zudem in der Frage nach dem richtigen Umgang mit beleidigenden Posts, die auch hierzulande immer wieder aufkommt: In der US-Studie fordern 42 Prozent, dass Nachrichtenanbieter die Hasskommentare auf ihrer Seite löschen sollten. Eine fast ebenso große Anzahl beruft sich dagegen auf das Recht der freien Meinungsäußerung. Das Fazit: Seitenbetreiber sollten - wenn möglich - stets auf den Dialog mit ihren streitbaren Nutzer setzen. Wie das geht zeigte etwa unlängst T-Online: Das Portal führte den Dialog mit den Trollen und gewann.