
Healthcare:
Dialyse am Bahnsteig: Grand Global Award für Ogilvy
Für die Healthcare-Kampagne "Wartezeit-Versuch" gewann Ogilvy & Mather Berlin jetzt in New York den Grand Global Award. Die Kampagne zeigt realistisch die stundenlange Warterei während der Dialyse-Prozedur - auf einem Bahnsteig.
Wer Dialyse-Patient ist, kennt die stundenlange Quälerei des Wartens. Dreimal die Woche bis zu vier Stunden lang muss etwa der 27-jährige Michael Stapf in einem Stuhl sitzen und sein Blut reinigen lassen, weil seine Nieren das nicht mehr können. Viel Lebenszeit, die so verrinnt. Gemeinsam mit Michael Stapf hat die Agentur Ogilvy & Mather Berlin eine aufmerksamkeitsstarke Aktion für die Organspende-Stiftung Fürs Leben durchgeführt. Für die Kampagne "Wartezeit-Versuch" ist die Agentur jetzt mit dem Grand Global Award ausgezeichnet worden. Die Global Awards für die weltweit beste Healthcare-Werbung wurden in New York und Sydney vergeben. Insgesamt gingen 39 Global Awards und 136 Finalist-Auszeichnungen an Agenturen aus 17 verschiedenen Ländern.
Die Organspende-Kampagne von Ogilvy zeigt plastisch, wie hart die lange Wartezeit auf das lebensrettende Organ sein kann. Dafür platzierte die Agentur den Dialyse-Patienten Michael Stapf mit einer mobilen Dialyse-Station an einem Bahnsteig - wo jeder die Warterei hasst und deshalb die stundenlange Qual gut nachempfinden kann. Ein digitales Billboard wies auf die Organspende-Organisation Fürs Leben hin und darauf, dass Michael Stapf seit sieben Jahren auf ein neues Organ wartet. Der ungewohnte Gast am Bahnsteig rüttelte auf: Viele Fahrgäste sprachen erschüttert den schmalen, jungen Mann an (zu sehen im Making-of).
Die Arbeit gewann in der Kategorie Integrated. Darüber freuen sich neben CCO Stephan Vogel auch die Kreativdirektoren Tim Stübane und Birgit van den Valentyn, die Art Direktoren Matthias Bauer und Johannes Jost sowie Copywriter Anke Roell. "Wir sind überwältigt, dass wir den renommierten Grand Global Award gewonnen haben", erklären Stübane und van den Valenty. "Aber der Award ist nicht für uns. Er geht an unseren Freund und Hauptdarsteller Michael Stapf. Er war begeistert, als er davon hörte: 'Wow! Ich habe noch niemals so einen Award gewonnen. Was ist das?' Lass uns darauf hoffen, dass die Kampagne einen nachhaltigen Effekt hat für Michael und alle anderen, die noch immer warten."
Vier weitere Global Awards gingen nach Deutschland. Leo Burnett Frankfurt wurde mit drei Global Awards geehrt, zwei für "Tini" (Akustika Spezial) und einen für "Don’t Get Fat Boy” für Primetime Fitness. Heye & Partner gewann einen Award für die Aufklärungskampagne für Psychenet, Alle Gewinner kann man sich unter www.theglobalawards.com anschauen.
Erstmals gab es außerdem die Auszeichnung Global Network of the Year, sie geht an McCann Health, die Agenturgruppe sammelte fünf Global Awards und 19 Finalist-Auszeichnungen ein. Zum zweiten Mal in Folge kürte die die Jury Langland, UK, zur Global Healthcare Agency of the Year. Die Agentur erhielt drei Global Awards und 14 Finalisten-Ehrungen.