
Die "FAZ" macht Plus
2010 hat die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" wieder Gewinn gemacht und sogar einen Überschuss erwirtschaftet - trotz leicht rückläufiger Auflage. Geschäftsführer Tobias Trevisan rechnet 2011 mit weiterem Aufschwung.
Es läuft gut bei der FAZ-Gruppe. Der Umsatz der FAZ GmbH ist 2010 gegenüber dem Vorjahr um 7,5 Prozent auf 271,4 Millionen Euro gestiegen. Wie die Tageszeitung am Dienstag nach ihrer Gesellschafterversammlung in eigener Sache meldet, liegt der Erlöszuwachs vor allem im verbesserten Anzeigengeschäft. Im insgesamt schrumpfenden Markt für Zeitungen habe die "FAZ" Marktanteile gewonnen, umschreibt es Tobias Trevisan, Sprecher der Geschäftsführung der FAZ GmbH. Die Zuwächse seien auf eine erfolgreiche Neuausrichtung der Vermarktungsorganisation, eine konsequente Preispolitik und eine innovative Angebotspolitik zurückzuführen.Kurzum: Die Frankfurter haben die Krise hinter sich gelassen und schreiben wieder Gewinne, nachdem noch 2009 ein Minus von 19,8 Millionen Euro angefallen ist.
Wertmutstropfen: Die Auflage der "FAZ" ist im Jahresdurchschnitt um 1,1 Prozent gesunken. Einzig die Sonntagsausgabe "FAS" hat um knapp zwei Prozent an Auflage zugelegt; 351.666 Exemplare werden davon nun verkauft. Dass es im Jahr eins nach der Krise bei der "FAZ" einen Jahresüberschuss von 4,8 Millionen Euro zu mleden gibt, hat mehrere Gründe. Mehr Anzeigenumsätze durch höhere Umfänge, steigende Auflage und durch Preiserhöhungen sind ein Punkt. Hinzu kommen mehr Vertriebserlöse, mehr Umsatz aus dem Online-Geschäft - FAZ.net und der Online-Stellenmarkt FAZjob.net haben um mehr als ein Fünftel zugelegt. Andererseits hat die "FAZ" 2010 weniger Aufwendungen gehabt - vor allem durch reduzierten Personalaufwand und niedrige Papierpreise. Personaleinsparungen und niedrigere Papierpreise.
Für 2011 rechnet Trevisan mit einer Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung der deutschen Wirtschaft und mit steigenden Erlösen im Anzeigengeschäft. "Die hohe Leserakzeptanz der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zeigt, dass anspruchsvoller Journalismus wirtschaftlich erfolgreich ist", so die "FAZ" in eigener Sache. Das Bild trüben indes die Papierkosten, die sich der "FAZ" zufolge im laufenden Jahr um mehr als ein Fünftel erhöht haben. "Doch weiter wachsende Anzeigen- und Vertriebserlöse dürften zusammen mit einer stabilen Gesamtauflage im Jahr 2011 für ein abermals verbessertes Ergebnis sorgen", so Trevisan.