
Gutmensch als Marke:
Die "Toten Hosen" sichern sich Markenrechte am Unwort des Jahres
Kluge Entscheidung: Die "Toten Hosen" besitzen bereits seit einem Jahr die Markenrechte am neuen Unwort des Jahres - und verkaufen Gutmenschen-T-Shirts.
Die "Toten Hosen" haben sich bereits vor über einem Jahr die Markenrechte am neuen Unwort des Jahres gesichert. Der Geschäftsführer des Labels JKP, Patrick Orth, sei als Inhaber der Wortmarke "Gutmensch" eingetragen, bestätigte das Deutsche Patent- und Markenamt in München Informationen der "Bild-Zeitung".
Eigentlich sei das 2014 ein "interner Gag" gewesen, sagte Orth am Donnerstag auf Anfrage der "Deutschen Presse-Agentur". "Nachdem ja schon seit Jahrzehnten aus allen möglichen Richtungen versucht wird, Menschen, die sich gesellschaftlich engagieren, mit dem Wort zu diskreditieren." Die Toten Hosen sind bekannt dafür, sich auch politisch und sozial zu engagieren.
"Um die Deutungshoheit zurückzugewinnen, hatten wir den Einfall, das Wort als Marke eintragen zu lassen", sagte Orth. Durch den Verkauf von "Gutmensch"-Produkten könne man nun Initiativen unterstützen, die einem am Herzen liegen.
Im Internet-Shop der Hosen ist ein T-Shirt erhältlich: "Gutmensch - No one likes us. We don't care!" (Keiner mag uns. Wir scheren uns nicht darum.") Laut einem Facebook-Post der "Toten Hosen" fließen zehn Euro von jedem verkauften Shirt an die "RAA Sachsen Opferberatung -Unterstützung für Betroffene rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt".
"Gutmensch" war am Dienstag in Darmstadt zum "Unwort des Jahres 2015" gekürt worden. Das Schlagwort diffamiere "Toleranz und Hilfsbereitschaft pauschal als naiv, dumm und weltfremd", hieß es zur Begründung.