
Die Ad Networks finden keine Heimat in der AGOF
Das war's: Auch die AGOF lehnt eine separate Studie zur Ausweisung der Ad Networks ab. Jetzt sind Alternativen gefragt.
Aus und vorbei: Das lange Tauziehen um eine Reichweiten-Ausweisung für Ad Networks durch die AGOF (Arbeitsgemeinschaft Online Forschung) ist beendet. Die AGOF hatte vor Kurzem abgelehnt, Ad Networks im Rahmen der etablierten Markt-Media-Studie internet facts mit auszuweisen. Jetzt ist auch das Konzept der Ad Networks, eine separate Studie durch die AGOF durchführen zu lassen, vom Tisch.
Die AGOF verstehe sich nicht als Auftragsinstitut für Marktforschung, heißt es dazu von Thomas Duhr , Vorstandsvorsitzender der AGOF. Stattdessen würden die in ihr organisierten Marktteilnehmer gemeinsam die Entwicklung und Umsetzung von Studien verantworten. Der Weg dorthin ist indes auch versperrt: Denn die Option, dass die Ad Networks nun die Gründung einer eigenen Sektion in der AGOF beantragen könnten, hat die Arbeitsgemeinschaft gleich mitgeprüft – mit negativem Ergebnis: „Leider sieht der AGOF-Vorstand im Moment strukturell keine Möglichkeit dafür“, sagt Duhr. Weitere Gespräche mit den Ad Networks seien aber möglich.
Die Ad Networks müssen nun zunächst prüfen, wie sie weiter vorgehen wollen. Zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls will sich die Unit Ad Networks im Bundesverband Digitale Wirtschaft nicht dazu äußern. Das Modell einer separaten Studie kann jedoch mit einem anderen Partner weiter verfolgt werden – Marktforscher wie Nielsen oder Com-Score stehen bereit. „ ComScore ist grundsätzlich interessant, da es eine international anerkannte Institution ist und der Großteil der Ad Networks international auch schon über diesen Partner mit validen, vom Markt anerkannten Zahlen ausgewiesen wird“, sagt Andreas Heintze , Country Manager von ValueClick Media , dazu. Bei der Prüfung von potenziellen Partnern ginge es nicht nur um die verfügbaren Eckdaten, sondern auch um die jeweilige Finanzierung einer Studie.
Auch Damian Trepner, Head of Publisher Services bei Specific Media, bedauert die Entscheidung: "Natürlich ist es eine Enttäuschung, dass die Ausweisung der Ad Networks nach all der investierten Arbeit - langjährige Gespräche und Pre-Tests - nun doch nicht in die AGOF integriert wird. Da Ad Networks aus der Mediaplanung nicht mehr wegzudenken sind, ist eine Fortführung der Gespräche mit anderen Partnern durchaus wünschenswert und denkbar." (rp/ks)